Apotheken gehen mit der Zeit


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Wirtschaftskrise und Veränderung der Lebensgewohnheiten brachten die Apotheken in Zugzwang

Die Apotheken befinden sich im Umbruch. Immer weniger von ihnen können es sich leisten, „nur“ vormittags und nachmittags zu öffnen. Doch nicht nur hinsichtlich der verlängerten Öffnungszeiten zeichnet sich ein Wandel ab, auch tendieren die „farmacias“ zu einer Erweiterung des Produkt- und Leistungsangebotes.

Die Wirtschaftskrise und die sinkenden Preise haben auch die Apotheken getroffen und in Bedrängnis gebracht. Guillermo Schwartz, Präsident der Apothekenkammer der Provinz Santa Cruz de Tenerife, erklärte, „um Kasse zu machen“ wären viele gezwungen, die Öffnungszeiten zu erweitern. Von dieser Möglichkeit hätten bereits 189 der 354 in der Provinz Santa Cruz de Tenerife ansässigen Apotheken Gebrauch gemacht – Tendenz steigend. Noch seien es sehr wenige, doch gäbe es auch immer mehr, die sogar Tag und Nacht, das ganze Jahr über, geöffnet seien. 

Neben den sinkenden Umsätzen gibt es nach den Worten von Schwartz noch einen weiteren Grund für die Erweiterung der Öffnungszeiten. Die Lebensgewohnheiten der Bürger befänden sich im Wandel, und immer weniger Menschen hätten vormittags oder nachmittags Zeit, zur Apotheke zu gehen. Solche Einkäufe könnten häufig nur in den Abendstunden oder am Wochenende erledigt werden oder an den Feiertagen. 

Bei der Verlängerung der Öffnungszeiten handele es sich um eine allgemeine Tendenz, die sich sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Gegenden abzeichne, ausgenommen weit abgelegene, kaum bewohnte Gebiete und die kleineren Inseln, auf denen die Apotheken oftmals gleichzeitig den Notfalldienst leisteten. 

Doch auch andere Veränderungen zeichneten sich ab. So würden immer mehr Apotheken Renovierungen durchführen, nach außen hin ihr Image aufpolieren, in den Innenräumen die Möglichkeiten der neuen Technologien ausschöpfen, beispielsweise Roboter zur Lagerverwaltung installieren. Auch der Leistungskatalog würde erweitert. Eine zunehmende Anzahl von Apotheken würden nicht nur Medikamente vertreiben sondern die Kunden in der Vorsorge und sogar bei der Behandlung beraten und helfend zur Seite stehen. Den Diabetikern würde der Blutzucker kontrolliert, Blutdruckpatienten der Blutdruck und das Gewicht. 

Guillermo Schwartz erklärte, die Apotheken befänden sich in einem tiefgreifenden Wandel und wollten von der Bevölkerung in gewissem Maße als Alternative zu den Gesundheitszentren und Ärzten bei der Vorbeugung und Lösung gesundheitlicher Probleme wahrgenommen werden. Der Bedarf sei vorhanden, schließ­lich nähmen die chronischen und altersbedingten Krankheiten zu. Die Patienten benötigten Aufklärung und Hilfe bei der richtigen Behandlung, so Schwartz, der darüber hinaus aufzeigte, dass 70% der Blutdruckpatienten nicht ausreichend kontrolliert würden. 

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