ARC 2018 mit so vielen Booten wie nie zuvor


In der Marina von Las Palmas reihen sich die Boote aneinander, die am 11., 15. bzw. 25. November zur Atlantiküberquerung starten. Foto: world cruising club/James MItchell

Rund 1.600 Segler starten im November von Las Palmas zur Atlantiküberquerung

Gran Canaria – Wenn im Herbst die Segelsaison in Europa zu Ende geht, machen sich Hunderte von Booten auf den Weg, um die lange Reise über den Atlantik in die Karibik anzutreten.

Traditioneller Ausgangspunkt hierfür sind wie bereits vor über fü̈nfhundert Jahren die Kanarischen Inseln, wo einst Kolumbus seine Schiffe verproviantierte. Während er jedoch keinerlei Ahnung hatte, was ihn auf der anderen Seite des Ozeans erwartete, weiß der moderne Segler um die Verhältnisse des karibischen Winters mit perfekten Segelverhältnissen, steten Passatwinden und schönem Wetter.

Vor ü̈ber 30 Jahren flog Jimmy Cornell auf die Kanaren und interviewte im Auftrag der Zeitschrift „Yachting World“ mehrere Skipper, die sich dort auf die Atlantiküberquerung vorbereiteten. Die Segler, die er befragte, waren von ihrer Nationalität, ihrem Alter und ihrem Einkommen her ebenso unterschiedlich wie die Schiffe.

Die einmalige Atmosphäre unter den Seglern, ihr Enthusiasmus und vor allem die Kameradschaft untereinander brachten Jimmy auf die Idee, eine Regatta über den Atlantik mit einer völlig anderen Ausrichtung als bei schon bestehenden Hochseerennen zu organisieren. Es sollte eine Rallye werden, bei der die Teilnahme Spaß macht, gleichzeitig sollten jedoch die Sicherheit und das Vertrauen besonders bei den Teilnehmern, die ihren ersten großen Hochseetörn planten, erhöht werden.

Die Idee wurde begeistert von Fahrtenseglern und Medien aufgegriffen. Es war die Geburtsstunde der ARC 86, der Atlantic Rally for Cruisers. Anmeldungen aus aller Welt gingen ein, und bereits nach wenigen Monaten musste die Startliste aufgrund der großen Teilnehmerzahl geschlossen werden.

Dieses Jahr findet die 33. Auflage der Atlantic Rally for Cruisers (ARC) statt; aufgrund der großen Teilnehmerzahl erstmals mit drei Starts.

Als größte Transozean-Rallye ist die ARC auch die mit der buntesten Mischung: Segler aller Einkommensklassen, aller Altersgruppen und aller Bootstypen nehmen teil, um gemeinsam den Atlantik auf der Passatroute zu ü̈berqueren. Sie alle profitieren von dem sicheren und sozialen Rahmen, den die Rallye bietet.

Die Boote, die 2018 unter dem ARC‐Banner segeln, reichen von traditionellen Langkiel-Fahrtenseglern wie der 30 Fuß langen Excalibur bis hin zur  130‐Fuß-Superjacht G2 und allen Größen und Modellen dazwischen! Mehrrumpfboote sind extrem populär, denn insgesamt nehmen, verteilt auf die drei Routen, sage und schreibe 55 Katamarane teil; ein neuer Rekord, der auf die erhöhte Anzahl der Teilnehmer zurü̈ck­zufü̈hren ist.

Mehr als 1.600 Teilnehmer

Im Zuge der drei zeitlich versetzten Starts werden an die 1.600 Segler im Alter von 10 Monaten bis zu ü̈ber 80 Jahren in Las Palmas de Gran Canaria starten. Sie kommen aus der ganzen Welt, und zu ihnen gehören beispielsweise alte Freunde aus Großbritannien, ein Paar auf Hochzeitsreise aus Australien, eine reine Frauencrew aus Finnland und ein viermaliger Jacques‐Vabre Gewinner. Daneben machen sich Fahrtensegler-Ehepaare, erfahrene Ozean-Racer, Spendensammler, Familien und weitere spannende Crew-Konstellationen auf den Weg in die Karibik.

Die ARC ist nach wie vor die beliebteste Art und Weise für Fahrtensegler, von Europa in die Karibik zu segeln, und insbesondere die Nachfrage nach Plätzen bei der ARC+ (von Las Palmas über die Kapverden nach Saint Lucia) ist seit der Einfü̈hrung dieser Route 2013 Jahr um Jahr gestiegen.

Nachdem diese Route in den letzten beiden Jahren ausgebucht war, bildete 2018 keine Ausnahme. Mitte Januar war die Veranstaltung bereits voll, die Warteliste wurde im Frühjahr geschlossen. Mit der Unterstü̈tzung von Gastmarinas beim Start in Las Palmas und beim Zwischenstopp in Mindelo und unter Hinzufügung eines neuen Zielhafens in der Karibik konnte der World Cruising Club weitere Plätze auf der populären ARC+ Route einrichten, indem ein neuer, etwas späterer Start und als alternativer Zielhafen St. Vincent eingefü̈hrt wurde. Das Resultat sind drei Starts, zwei Zielhäfen und die größte Anzahl der Boote, die jemals unter dem ARC-Banner in einem Jahr gesegelt sind.

Auf der Route der ARC+, die vor fünf Jahren bei der Veranstaltung eingefü̈hrt wurde, werden, sofern die Wetterverhältnisse es erlauben, am Sonntag, dem 11. November ü̈ber 70 Boote an den Start gehen. Sie segeln zunächst nach Mindelo, Kapverden, wo sie 3 bis 5 Tage Aufenthalt haben, bevor sie am 21. November erneut starten, diesmal mit Ziel Saint Lucia.

Ein paar Tage später, am 15. November, startet zum ersten Mal und mit neuem Zielhafen die ARC+ St. Vincent, um ebenfalls nach Mindelo, Kapverden zu segeln. Nach dem Zwischenstopp geht es am 25. November wieder an den Start mit Ziel Blue Lagoon Marina in St. Vincent and the Grenadines.

Auf der direkten Route legen die Segler der ARC 2.700 Seemeilen zurück.

Die größte Flotte der Jachten, insgesamt etwa 200, segelt auf der traditionellen Route direkt von Las Palmas de Gran Canaria nach Rodney Bay, Saint Lucia, das sind ungefähr 2.700 Seemeilen. Fü̈r 2018 ist der spektakuläre Start für den 25. November geplant, und es werden wieder große Zuschauermengen an der Uferpromenade erwartet, die die über 1.200 unerschrockenen Segler jubelnd und singend verabschieden.

Die Segler auf allen Routen kommen in den Genuss eines umfangreichen Seminars‐ und Unterhaltungsprogramms vor dem Start.

Im Hafen von Las Palmas wird also in den kommenden Wochen viel los sein!

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