Ausbau der Landebahn Guacimeta ist unnötig


Politiker und Unternehmer fordern immer wieder eine aufwendige Verlängerung der Piste

Politiker nahezu aller Parteien unterstützen den Aufruf des Cabildos von Lanzarote, „gemeinsame Anstrengungen“ zu unternehmen, um die Landebahn des Flughafens Guacimeta zu erweitern.

Bei den Fachleuten stößt dieses Vorhaben jedoch auf ausgeprägte Skepsis. Wie der Sprecher der Fluglotsenvereinigung Aprocta, Fernando Marián, versichert, ist es unnötig „die halbe Insel in die Luft zu sprengen“, um die Landebahn zu erweitern, wenn in Wirklichkeit weder eine Verlängerung der bestehenden Piste noch der Bau einer weiteren mehr Flugzeuge auf die Insel bringen könne. Das Problem läge nicht am Boden sondern beim Luftraum, in dem die Starts und Landungen auf Fuerteventura und Lanzarote durchgeführt werden. Dieser sei bis an die Grenzen seiner Kapazität ausgelastet.

Die lokale Arbeitgebervereinigung Asolan hat kürzlich geäußert, die Landebahn des Flughafens Guacimeta habe nicht die nötigen Abmessungen, damit große Flugzeuge landen könnten, deshalb verliere man im Vergleich zu anderen nahe gelegenen Flughäfen in puncto Anziehungskraft und Sicherheit. Tatsächlich aber arbeiten die Flughäfen von Lanzarote und Fuerteventura mit denselben Flugzielen, obwohl die Piste auf Fuerteventura mit ihren 3.400 Metern um 1.000 Meter länger ist als die der Nachbarinsel. Weder kommen dort Flüge aus größeren Entfernungen an, noch erschließt sich Fuerteventura den russischen Markt, der für Lanzarote wegen der kürzeren Piste verschlossen sein soll.

Ein weiteres Argument, welches von den Befürwortern eines Pistenausbaus trotz des schwierigen Geländes immer wieder ins Feld geführt wird, bezieht sich auf die meteorologischen Bedingungen, die bei einigen Flügen, welche über mehr als fünf Stunden gehen, Probleme verursachen, weil sie mit weniger Treibstoff starten müssen, um den Morro de Güime zu überfliegen. Die norwegische Fluggesellschaft Norwegian, die einmal die Woche die Strecke Oslo – Lanzarote fliegt, hat sich jedoch nie über Probleme dieser Art beschwert und auch die Länge der Piste nie bemängelt. Die genannten ungünstigen Wetterbedingen sind ohnehin nur an durchschnittlich 15 Tagen im Jahr gegeben.

Hoffnung für El Hierro

Auf entsprechende Nachfrage seitens Juan Manuel García Casañas, Bürgermeister von Valverde, ließ sich Transportministerin Ana Pastor dazu hinreißen, die Verlängerung der 1.250 m langen Landebahn von El Hierros Flughafen zu prüfen. Fragt sich nur, wohin die durch die Küste abgegrenzte Landebahn verlängert werden könnte.

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