Ausländische Fahrzeugpapiere werden strenger kontrolliert


Verkehrspolizisten bilden sich in Eigeninitiative weiter

Kanarische Verkehrspolizisten stehen besonders häufig vor der Aufgabe, Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen zu überprüfen. Während sie bei einheimischen Fahrzeugen genau wissen, welche Papiere und Belege mitzuführen sind, ist es bei der Vielfalt der Nationalitäten der ausländischen Verkehrsteilnehmer leicht möglich, den Beamten ein X für ein U vorzumachen und irgendwelche Ausweise und Papiere als gültige Fahrzeugdokumentation auszugeben.

Schon vor gut zwei Jahren haben deshalb ein Polizist aus San Mateo und ein weiterer aus Galdár auf Gran Canaria in Eigeninitiative begonnen, Informationen über die Führerscheine und Fahrzeugpapiere der verschiedenen Länder und deren jeweilige Sicherheitsmerkmale zusammenzutragen. Dieses Projekt hat bei zahlreichen Kollegen großes Interesse geweckt und ist auch auf die Inseln Teneriffa, Fuerteventura und Lanzarote übergesprungen. Mittlerweile gibt es eine Arbeitsgruppe namens „Acadocpol“, der inselübergreifend mehr als siebzig Lokalpolizisten angehören. In anderthalb Jahren konnten durch die Arbeit dieser Beamten rund 250 Fälle von Urkundenfälschung geahndet werden. Diese betreffen sowohl Führerscheine als auch die Fahrzeugpapiere, Nachweise der technischen Inspektion oder Versicherungsbescheinigungen bis hin zu den Nummernschildern. 

In Arona auf Teneriffa, wo sich besonders viele ausländische Touristen und Residenten aufhalten, beteiligt sich ein halbes Dutzend Polizeibeamte an der Initiative. Und seit einigen Monaten sind auch Verkehrspolizisten der Nachbargemeinde Adeje mit im Boot. Sie alle haben langjährige leidige Erfahrung mit Autofahrern, die einfach andere Papiere vorzeigen, als verlangt wurden, und so versuchen, die Polizei zu täuschen. Doch seit zwei Jahren wandelt sich hier die Situation. In dieser Zeit sind hier siebzig Fälle von Dokumentenfälschung im Straßenverkehr aufgedeckt worden, und die Beamten können mittlerweile schon eine merkliche Tendenz unter den ausländischen Verkehrsteilnehmern wahrnehmen, ihre Papiere in Ordnung zu bringen. 

Die Polizeiführung und die Stadtverwaltung Arona unterstützen die Initiative durch die Organisation von Kursen und die Anschaffung von Lupen, welche bei der Prüfung der Papiere zum Einsatz kommen. Ein Großteil des Fortschritts in diesem Bereich ergibt sich jedoch weiterhin durch die Weitergabe von „Mund zu Mund“ unter den Kollegen. 

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