Automobil-Krise gefährdet 50.000 Arbeitsplätze


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Zentral- und Regionalregierungen versprechen Hilfe

Neben dem Immobilienmarkt gehört die Autoindustrie zu den Sektoren, die in Spanien am meisten von den Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise betroffen sind. Nach jüngsten Meldungen ist die Lage inzwischen so brenzlig, dass 50.000 Arbeitsplätze in Spanien bedroht sind – 18.000 im Bereich der Herstellung und etwa 20.000 im Verkauf.

Barcelona – Sowohl Hersteller als auch Wirtschaftsexperten sind sich einig: „Die spanische Automobil-Branche durchlebt einen äußerst kritischen Moment.“

Der Automobilmarkt gehört zu den Antriebssektoren der spanischen Industrie. Er steuert immerhin 8,4% zum Bruttoinlandsprodukt bei, beschäftigt 7% aller in der Industrie tätigen Arbeitskräfte und stellt 26% der spanische Exporte dar. In den 18 Fabrikationsunternehmen, die elf Fabriken auf spanischem Boden unterhalten, sind 70.000 Arbeitskräfte angestellt, während im Bereich des Verkaufs 245.000 Arbeitsplätze bestehen.

Nach Monaten sinkender Verkaufszahlen kam im Oktober schließlich der große Einbruch: die Verkaufszahlen sanken in der Automobilbranche um 40%. Das ist der drittgrößte Einbruch, den es je in Spanien gegeben hat. Der Dachverband der Automobil-Hersteller geht weiter davon aus, dass das Jahr mit einem Minus von 400.000 Fahrzeugen abgeschlossen wird.

Viele der Hersteller haben inzwischen reagiert. Der schwerwiegendste Fall betrifft bislang die Angestellten von Nissan in Spanien, bei denen 1.680 Mitarbeitern die Kündigung droht.

Sowohl die Zentralregierung in Madrid als auch die Regionalregierungen haben inzwischen reagiert und kündigen Hilfsmaßnahmen an, die allerdings bislang noch nicht konkretisiert wurden. Man wolle sich an die EU-weit geltenden Maßnahmen halten, heißt es aus Madrid. Brüssel will einen entsprechenden Plan am 3. Dezember vorlegen.

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