Banken unter der Lupe


Deutsche und US-amerikanische Unternehmensberatung prüfen spanische Finanzinstitute

Nachdem im Mai der spanische Aktienindex Ibex 35 ein Rekordminus nach dem anderen verzeichnete, insbesondere weil die Anleger nach dem Bankia-Desaster auch den anderen Bankentiteln misstrauten, nahm Wirtschaftsminister Luis de Guindos Mitte des Monats die versprochene Wirtschaftsprüfung des Sektors in die Hand.

Madrid – De Guindos kündigte die baldige Auswahl zweier Unternehmensberatungen an, die zusammen mit seinem Ressort, der Nationalbank und der Europäischen Zentralbank die Banken und Sparkassen genauestens unter die Lupe nehmen würden, um anhand glaubwürdiger Zahlen das Vertrauen der Investoren wiederzugewinnen.

Ende Mai fiel die Auswahl auf die deutsche Unternehmensberatung Roland Berger und die US-amerikanische Firma Oliver Wyman, die umgehend mit der Arbeit begannen. Ihnen kommt in dieser ersten Überprüfungsphase die Aufgabe zu, die Bilanzen der spanischen Finanzinstitute zu bewerten. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums sollen die Prüfungen bereits in der zweiten Junihälfte abgeschlossen sein.

Die Ratingagentur Fitch wähnte, die Unternehmensprüfer würden die von den Banken versteckten Versäumnisse zutage bringen, woraufhin De Guindos entgegnete, der Verzug „ist nicht viel höher“ als bisher bekannt. Die Maßnahme werde umgehend Transparenz schaffen und „endgültig“ alle Zweifel an der Bewertung der Bankaktien aus dem Weg räumen, so der Wirtschaftsminister.

In einer zweiten Phase sollen wieder andere Unternehmensberatungen bei jeder Bank prüfen, wie viel die Verschlechterung der Aktiva ausmacht.

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