BBVA Research bestätigt anhaltendes Wirtschaftswachstum


Miguel Cardoso, Chef-Ökonom von BBVA Research für Spanien: „Es ist angebracht, nicht nur in Infrastrukturen, sondern auch in die Bürger, in das Humankapital, zu investieren.“ Foto: EFE

Die Experten drängen auf die Weiterbildung bzw. Umschulung unqualifizierter Arbeitsloser

Kanarische Inseln – In dem jüngsten Bericht der Studienabteilung der BBVA-Bank wird der kanarischen Wirtschaft für dieses Jahr ein Wachstum von 2,9% vorhergesagt. Auch prophezeien die Experten, dass die Zahl der Beschäftigten den Vorkrisenstand erreichen wird, auch wenn die Arbeitslosenquote nicht vor Ende 2019 unter die 20%-Marke sinken werde.

Nachdem die Wirtschaft der kanarischen Region bereits im vergangenen Jahr eine Wachstumsquote von 2,9% erreichte, bestätigt der jüngste Bericht von BBVA Research, dass die Erholung weiter anhalten wird, auch wenn im Tourismus-Sektor ein leichter Rückgang der Urlauberzahlen – wenn auch nicht der Preise oder der Umsätze – zu erwarten ist. Für das kommende Jahr rechnen die Experten das Wachstum auf 2,6% hoch.

Doch sie decken auch die Schattenseiten auf und kritisieren die mangelnde Integration arbeitsloser Personen, deren Ausbildung oder Berufsbild nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist. BBVA Research geht davon aus, dass in diesem und im kommenden Jahr insgesamt 56.000 Stellen geschaffen werden, wobei dem wieder erstarkenden Bausektor ein erhebliches Gewicht zukommt. Auf der anderen Seite bleiben Arbeitslose aufgrund des Wandels in den Anforderungen sozusagen auf der Strecke.

In diesem Bereich erkennen die Experten einen erheblichen Handlungsbedarf und fordern von der Politik, die Weiterbildung oder Umschulung dieser Personen in den Vordergrund zu rücken. „Es ist angebracht, nicht nur in Infrastrukturen, sondern auch in die Bürger, in das Humankapital, zu investieren,“ riet Miguel Cardoso, Chef-Ökonom von BBVA Research für Spanien. Demnach sollte die Region erheblich mehr Geld für angemessene und zukunftsorientierte Weiterbildungen und Umschulungen zur Verfügung stellen, um insbesondere den jungen Arbeitslosen oder den Langzeitarbeitslosen zu helfen.

Hinsichtlich einer Anhebung der Löhne erklärte Miguel Cardoso, diese sei erreichbar, aber eher zu erwarten, wenn die Arbeitslosenquote unter 20% sinke.

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