„Bei einer dritten Wahl müssen die Kandidaten wechseln“


Felipe González meldete sich von Chile aus zu Wort. Foto: efe

Ex-Präsident Felipe González:

Santiago de Chile – Keiner der Kandidaten der wichtigsten politischen Kräfte in Spanien für das Amt des Regierungschefs sollte erneut kandidieren, wenn es im Dezember wieder zu Wahlen kommen sollte. Das ist die Ansicht des Ex-Präsidenten Felipe González, der sich von Santiago de Chile aus zu Wort meldete. Der international bekannte Sozialist ist außerdem der Meinung, dass eine politische Partei, die nicht die Kapazität besitze, um eine Regierung zu bilden, die Regierungsbildung durch eine andere politische Gruppe nicht verhindern sollte. „Der Weg der Stimmenthaltung wäre vernünftig“, sagte er wörtlich.

„Wenn wir zu dritten Wahlen gehen müssen, fordere ich die Führer der Listen auf, sich nicht erneut zu präsentieren“, sagte González am Ende seines Vortrags zum Thema: „Krise der Regierbarkeit bei der repräsentativen Demokratie“. Diese Meinung des ehemaligen sozialistischen Regierungschefs unterscheidet sich allerdings von der offiziellen Haltung der Sozialistischen Partei PSOE. Die hatte auf einem nationalen Kongress, der am 9. Juli stattfand, beschlossen, gegen eine Investitur von Mariano Rajoy zu stimmen.

Schon in ihrem eigenen Interesse dürften sich die Kandidaten nicht ein weiteres Mal präsentieren, glaubt González. Es wäre doch mehr als peinlich, vor den Bürgern einräumen zu müssen, dass sie sich zweimal in einem Jahr geirrt haben und ein drittes Mal versuchen wollen, ob es klappt.

 

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