Bessere Koordination des Flüchtlingsstroms


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Im Hafen von Málaga wird eine zentrale Stelle eingerichtet, die alle Behörden zusammenfasst und koordiniert

Málaga – Das Innenministerium wird die Verwaltung der illegalen Einwanderung über die Südroute, also über das Mittelmeer, in Málaga konzentrieren und dort ein Oberkommando einrichten. Die Wahl fiel auf Málaga, weil die Hauptstadt der Costa del Sol strategisch günstig zwischen Almería und derBucht von Algeciras liegt. Genau in diesem Abschnitt finden die meisten Rettungseinsätze statt.

Das Oberkommando bzw. Koordinierungszentrum wird im Gebäude der Capitanía Marítima im Hafen von Málaga eingerichtet. In Kürze wird hier der Leiter der neuen Behörde, General Félix Blázquez, mit seinen elf Mitarbeitern einziehen. Ihre Aufgabe ist, die Arbeit von Nachrichtendienst, Seenotrettung, Guardia Civil, Nationalpolizei, Rotem Kreuz und den für den Küstenschutz und die illegale Einwanderung zuständigen Ministerien effektiv zu koordinieren.

Das Zentrum untersteht dem Staatssekretariat für Sicherheit und wurde auf Initiative von Präsident Pedro Sánchez im August vergangenen Jahres eingerichtet, um den Einsatz der verschiedenen Gruppen und deren Zusammenarbeit zu optimieren. Zuerst war der Sitz in Sevilla, doch nun wurde der Umzug nach Málaga als dem geeigneteren Standort entschieden.

Zu den Aufgaben des Zentrums gehört die Verwaltung der Flüchtlingsströme, die Organisation der See- und Grenzüberwachungsdienste, die Koordination der Marine oder die Analyse der Informationen über die Heimatländer der Flüchtlinge. Auch ist das Zentrum verantwortlich für die Logistik in Zusammenhang mit der Ankunft illegaler Flüchtlinge: Wo die Rettungsschiffe anlegen sollen, welche Behörden zum Einsatz kommen, ob und wie Hilfe des Roten Kreuzes angefordert werden muss.

An der Küste von Málaga sind im vergangenen Jahr fünfmal mehr Flüchtlinge angekommen als 2017, 10.514 gegenüber 2.292. Aufgrund der anhaltenden Tendenz wurde das beste Schiff der Seenotrettung, die Clara Campoamor, nach Málaga abkommandiert. Sie kann 500 Personen aufnehmen.

Das Innenministerium setzt auf eine Verbesserung der Behandlung des Flüchtlingsstromes und lässt neue Infrastrukturen errichten, wie beispiels- weise ein weiteres Aufnahmezentrum des Roten Kreuzes in Málaga.

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