Die Ölraffinerie CEPSA ließ eine Studie erstellen
Je nach Wind- und Wetterlage kann eine Fahrt nach Santa Cruz der Tenerife angenehm sein oder von Gestank begleitet. Schuld ist die Ölraffinerie CEPSA, die als einzige auf den Kanaren alle sieben Inseln mit Benzin, Öl, Diesel, Kerosin und Asphalt versorgen muss.
Schon 1930 gegründet, lag sie damals vor den Toren der Hauptstadt, doch inzwischen wuchs die Stadt darum herum. Auch die Raffinerie selbst wuchs mit der steigenden Nachfrage, so dass mit der Produktion auch die Luftverschmutzung anstieg. Gutgemeinte Vorschläge, die gesamte Raffinerie ins Industriegebiet von Granadilla umzusiedeln, scheitern an den exorbitanten Kosten einer solchen Maßnahme. So bleibt den „Chicharreros“, wie die Einwohner der Hauptstadt auch genannt werden, nichts anderes übrig, als mit der Anlage zu leben, auch wenn es ihnen stinkt.
Nachdem es im Juni 2009 zu besonders vielen Beschwerden über den Gestank gekommen war, hat die Betreiberfirma CEPSA bei der Universität von Santiago de Compostella eine Studie in Auftrag gegeben, um herauszufinden, ob und wie weit das Problem in den Griff zu bekommen ist. Die Ergebnisse lassen in Santa Cruz Hoffnung aufkommen: 90% der Emmissionen lassen sich filtern, und die restlichen 10% wären ab 150 Meter Abstand nicht mehr wahrnehmbar.
Das Hauptproblem ist dabei der Schwefel, dessen chemische Verbindungen meist besonders penetrant riechen. Zum einen kommt Schwefel natürlicherweise in Rohöl vor, je nach Qualität in verschiedenen Anteilen, zum anderen wird er beim Raffinierungsprozess verwendet. Vordringliche Aufgabe ist es also, die Rückgewinnung der Schwefelverbindungen zu optimieren. Bei den Stickoxiden, dem Feinstaub und den Schwermetallen ist das schon weitgehend gelungen, mit Ausnahme von Nickel, dessen Grenzwerte öfter überschritten werden. Durch welche Maßnahmen genau und in welchem Zeitraum die Situation angegangen werden soll, wurde von CEPSA leider nicht mitgeteilt.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]