Betrügerbande klonte auf Mallorca Bankkarten


Alkoholisierten Touristen wurde die Geheimzahl entlockt und ihre Konten mit hohen Beträgen belastet

Im Urlaubsort Magaluf auf Mallorca ist eine Gruppe von Betrügern entlarvt worden, die amüsierwillige Touristen durch Klonen ihrer Bankkarten bestohlen hat.

Die Mitglieder der Bande überredeten angetrunkene Passanten, in Vergnügungslokale einzutreten, wo die Angestellten es verstanden, durch geschickte Täuschungsmanöver an die Geheimnummern der Karten zu kommen oder beim Kassieren unbemerkt mehrere überhöhte Belastungen des Kontos durchzuführen. Die Karten klonten sie mit Hilfe von präparierten Kartenlesegeräten. Die Geschädigten waren meist in ihrem angetrunkenen Zustand nicht in der Lage, den Betrug zu bemerken. 

Die Polizei hat im Zuge der Ermittlungen vier Männer und sechzehn Frauen festgenommen, denen Kartenbetrug in Höhe von über 45.000 Euro vorgeworfen wird. Der tatsächliche Schaden wird deutlich höher geschätzt, da viele Betroffene den Betrug nicht angezeigt haben. 

Als Chef der kriminellen Organisation gilt León B. A., der mehrere Nachtclubs und ein Fitness-Center in Magaluf besitzt. Er hat etliche Vorstrafen wegen ähnlicher Straftaten, und es werden ihm Verbindungen zu weiteren kriminellen Vereinigungen nachgesagt. In zweien seiner Lokale wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt und als Kartenterminals getarnte Geräte zum Klonen von Karten, PIN-Kopierer, Aufnahmegeräte und Zahlungsbelege sichergestellt. Darüber hinaus wurden weitere Amüsierlokale des Ortes überprüft. 

Die Organisation ging bei der Kundenwerbung alles andere als zimperlich vor. Die Türsteher nötigten die alkoholisierten Urlauber, meist Briten oder Skandinavier, in zudringlicher und hartnäckiger Weise zum Eintreten. Gelegentlich wurden die Touristen regelrecht mit Gewalt hineingezerrt. Einige Touristen mussten selbst handgreiflich werden, um sich den Übergriffen zu entziehen.

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