Zwei mobile Entsalzungsanlagen wurden in Puerto Naos in Betrieb genommen
La Palma – Die unmittelbaren Folgen der Vulkankatastrophe sind vielfältig. Nicht nur Häuser und Infrastrukturen aller Art wie Schulen, Tankstellen, Arztpraxen und Kirchen sind von der Lavawalze regelrecht ausgelöscht worden. Ebenso wie Straßen durch den Lavastrom unterbrochen und unpassierbar wurden, zerstörte die Lava auch Teile des Grundversorgungsnetzes. Die Landwirte in der Sperrzone des Vulkans waren von heute auf morgen vom Wassernetz getrennt. Dabei ist die Bewässerung der Bananenplantagen dringend nötig, um weitere Ernteeinbußen zu vermeiden. Auf La Palma werden rund 50% des BIP durch die Bananenwirtschaft verdient. Mehr als 600 Bananenbauern in der Sperrzone konnten ihre Plantagen wochenlang nicht mit Wasser versorgen.
Mit der Inbetriebnahme der zweiten mobilen Entsalzungsanlage in Puerto Naos am 27. Oktober hat das regionale Umweltamt bzw. Amt für ökologischen Wandel (Transición Ecológica) die Bewässerung der Bananenplantagen nun wieder hergestellt.
Wie Ressortleiter José Antonio Valbuena bestätigte, sind beide Anlagen zusammen mit dem Tankschiff, das von der spanischen Regierung für den Transport von Süßwasser zur Verfügung gestellt wurde sowie einem neu ausgehobenen Brunnen in der Lage, den Wasserbedarf der landwirtschaftlichen Betriebe in dieser Inselgegend zu decken. Jede der mobilen Entsalzungsanlagen liefert täglich 2.800 Kubikmeter Wasser. Valbuena wies darauf hin, dass die Entsalzungsanlagen, die Meerwasser im Umkehrosmoseverfahren aufbereiten, in wahrer Rekordzeit geliefert, installiert und in Betrieb genommen wurden. Üblicherweise, so Valbuena, dauere dies an die sechs Monate und wurde in diesem Fall in nur 20 Tagen vollendet. Dies sei auch dem unermüdlichen Einsatz der Arbeits- kräfte zu verdanken, die rund um die Uhr gearbeitet hätten, um die Anlagen so schnell wie möglich funktionsfähig zu machen, fügte er hinzu.
Lager der Bananen-Kooperative Covalle von der Lava zerstört
Das Lavamonster bahnt sich immer neue Wege und ist unberechenbar. Nachdem die glühende Masse zunächst den Ort Todoque verschlang, breiteten sich neue Arme in nördlicher und südlicher Richtung aus und begruben in den letzten Wochen viele weitere Gebäude – mittlerweile mehr als 2.500 – unter sich. Dem Vulkan fiel in den letzten Tagen auch die Lagerhalle der landwirtschaftlichen Kooperative Covalle zum Opfer, die bislang verschont geblieben war. Die 350 Kleinbauern haben damit keinen Lagerort mehr für ihre Bananen und die 40 Angestellten der Halle vorerst keine Arbeitsstelle mehr.
Die schwer getroffene Kooperative verbreitete eine Mitteilung: „Was der Vulkan nie zerstören wird, ist unser Engagement seit 1964 und die Seele unseres Unternehmens mit seinen mehr als 350 Partnern im Tal von Aridane. Wir werden kämpfen, um weiter Bananen und Avocados in der gewohnten jährlichen Menge anbauen zu können, und darum, unser Ansehen als großes Unternehmen unserer Insel zu bewahren. Wir werden auferstehen!“
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