Bildliche Aufarbeitung der Madrider Attentate


© EFE

In Spanien wurde ein Comic über die Geschehnisse vom 11. März 2004 veröffentlicht

Über fünf Jahre nach den Madrider Terroranschlägen vom 11. März 2004 hat der spanische Verlag Panini einen Comic über den Verlauf der damaligen Geschehnisse veröffentlicht.

Madrid – Die Autoren Pepe Gálvez und Antonio Guiral sowie die Zeichner Joan Mundet und Francis González haben sich dabei bis ins kleinste Detail an die gerichtlich bestätigten Umstände gehalten.

Um einer möglichen Polemik wegen der medialen Aufarbeitung vorzubeugen, hat der Verlag ein Exemplar noch vor dem Druck Pilar Majón zukommen lassen. Majón ist nicht nur Mutter eines der 191 Todesopfer der Attentate auf vier Madrider Nahverkehrszüge. Ihr bewegendes Engagement als Vorsitzende der Terroropfervereinigung 11-M Afectados por el Terrorismo hat der Trauer und Erschütterung nach den Anschlägen auf öffentlicher Ebene ein Gesicht verliehen.

Wie sie im Vorwort zu dem Comic mit dem Titel „11-M – La novela gráfica“ schildert, hat sie sich und ihre Erinnerung beim Lesen „umarmt“ gefühlt. Eine schmerzhafte, aber dennoch eine Umarmung ihrer Erinnerung.

Obwohl drei fiktive Comic-Helden (ein Journalist, ein Polizist und der Angehörige eines Terroropfers) durch die Geschichte führen, sind die Protagonisten der Realität wie der damalige Regierungschef José María Aznar, sein Innenminis­ter Ángel Acebes oder eben auch Pilar Majón ebenso vertreten.

Wie viele Exemplare in ers­ter Auflage erschienen sind, gab der Verlag nicht bekannt. Sicherlich erhofft man sich aber, ein bisschen an den Erfolg anzuknüpfen, den ein Comic über die Anschläge vom 11. September in den USA erzielte. Über eine Million Exemplare wurden dort innerhalb kurzer Zeit verkauft.

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