Bischöfe retten den König vor der Exkommunizierung


Wegen der Unterschrift des umstrittenen Abtreibungsgesetzes

Thron und Altar stehen wegen der Neuregelung des Gesetzes über Schwangerschaftsabbruch, auch als Abtreibungsgesetz bekannt, nicht miteinander im Konflikt.

Madrid – Das umstrittene Gesetz wurde Ende Februar von Senat verabschiedet und tritt in Kraft wenn König Juan Carlos es unterschrieben hat und die Veröffentlichung im Staatsanzeiger erfolgt ist.

Doch der König wird nicht exkommuniziert, wenn er das Gesetz unterschreibt, das haben die spanischen Bischöfe jetzt ausdrücklich versichert. Wie der Sprecher und Generalsekretär der spanischen Bischofskonferenz, der Jesuit Juan Antonio Martínez Camino, jetzt offiziell mitteilte, treffen diese Strafen jedoch die Abgeordneten und Senatoren, die für das Gesetz gestimmt haben. Sie alle sind von der Heiligen Kommunion ausgeschlossen, unter ihnen auch Parlamentspräsident José Bono, praktizierender Katholik (das Wochenblatt berichtete)

„Dass seine Majestät der König mit seiner Unterschrift einem Gesetz Gültigkeit verleiht, ist eine Ausnahmesituation, es gibt keinen anderen Bürger, der sich in einer solchen Situation befindet. Deshalb sind generelle Prinzipien für eine einmalige Sachlage nicht anwendbar“, erläuterte Martínez Camino die Entscheidung der Bischofskonferenz. Deren These lautet: „Seine Majestät der König ist ein Einzelfall und ganz anders ist, was ein Politiker mit seinem Stimmrecht macht, da er verschiedene Entscheidungsmöglichkeiten hat“.

Der Sprecher der Bischofskonferenz, Hilfsbischof des erzkonservativen Kardinals Antonio Maria Rouco in Madrid, musste in diesen Tagen sehr unbequeme Debatten über sich ergehen lassen. Sieben Journalisten haben Aufklärung des Widerspruchs verlangt, dass alle Politiker die für das Gesetz gestimmt haben, vom Sakrament ausgeschlossen werden, während die Kirche Verständnis für den König hat, wenn er es unterzeichnet. „Ich werde nicht weiter über diese Angelegenheit reden, denn es ist alles gesagt worden was gesagt werden musste“, blockte er verärgert weitere Fragen ab.

MajestadNOfirme.com

Die Kampagne mit obiger Website, die von verschiedenen katholischen Medien angeheizt wurde, konnte inzwischen mehr als 50.000 Unterschriften von Bürgern verzeichnen, die den König auffordern, das Gesetz nicht zu unterschreiben.

Proteste im März

Die Bischofskonferenz hat angekündigt, dass sie die Katholiken im Lande aufrufen werde, sich zu mobilisieren, bis das Gesetz gekippt sei. Am 27. März wird der Tag für das Leben und die Familie mit Kundgebungen in ganz Spanien stattfinden.

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.