Bloß nicht aufgeben


Abriss von zwei weiteren Häusern in Cho Vito verhindert

Am 31. Oktober lief die Genehmigung für den Abriss von Häusern in Cho Vito ab. Kein Wunder, dass das Küstenamt an diesem Tag unbedingt noch zwei weitere Häuser des kleinen Fischerorts an der Küste von Candelaria demolieren wollte.

Doch die Bewohner und einer ihrer Anwälte schritten gerade noch rechtzeitig ein und konnten den Abriss verhindern. „Das Küstenamt wird vor Gericht neue Genehmigungen beantragen müssen“, sagte der Anwalt, der bedauerte, dass hier ganz offensichtlich um ein Gesetz anzuwenden, andere missachtet werden. Eines der betroffenen Häuser, das eigentlich mehr einer Höhle gleicht, wird von einer jungen Frau mit einem Baby und einem 4-jährigen Sohn, ihrem Lebensgefährten und ihrer Mutter bewohnt. Schon vor Wochen erzählte die 23-jährige Davinia der Presse, dass man ihr als einzige Lösung den Umzug mit ihren beiden Kindern in ein Wohnheim angeboten habe. Sie wolle aber nicht ohne ihre Mutter und ihren Lebensgefährten gehen. Eine Miete (obwohl die Gemeinde ihr anbot, den ersten Monat zu übernehmen) komme auch nicht in Frage, denn keiner in der Familie arbeitet gegenwärtig. Ihr Freund habe seinen Job wegen des ganzen Ärgers in Cho Vito verloren. Mittlerweile gehören Davinia und ihre Familie zu den wenigen noch übrig gebliebenen Bewohnern von Cho Vito, dem kleinen Küstenort, den das spanische Umweltministerium über das Küstenamt im Zuge der „Säuberung der Küsten“ fast gänzlich abgerissen hat.

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