Lorena Ramírez ist die erste Tarahumara, die an einem europäischen Ultramarathon teilnimmt
Teneriffa – Inselpräsident Carlos Alonso empfing am vergangenen Donnerstag gemeinsam mit der Sportbeauftragten Cristo Pérez die mexikanische Ultra-Marathonläuferin Lorena Ramírez, die am Samstag als erste Frau aus dem Stamm der Tarahumara-Indianer an einem europäischen Lauf, dem Tenerife Bluetrail, teilgenommen hat. Sie startete, ebenso wie ihr Bruder Mario, in der Kategorie „Ultra“ (97 Kilometer). Mario Ramirez fungierte bei dem Treffen als Dolmetscher, da Lorena den uto-aztekischen Dialekt ihres Stammes spricht.
Die Geschwister bedankten sich bei der Inselregierung für die Einladung und für die Unterstützung, die dies auch für ihre Volksgruppe bedeute. Sie hätten nie erwartet, einmal so weit weg zu kommen und Europa kennenzulernen.
Carlos Alonso dankte Lorena Ramírez seinerseits dafür, dass sie die Anstrengung auf sich genommen habe, anzureisen und beim Tenerife Bluetrail mitzulaufen, „denn sie sind eine große Läuferin, die helfen wird, dass dieser Wettlauf international noch bekannter wird“.
Die Tarahumara haben von alters her den Ruf herausragende Ausdauer- und Geländeläufer zu sein. Sie bezeichnen sich selbst deshalb auch als Rarámuri, was Fußläufer bedeutet.
Die 22-jährige Lorena Ramírez hat in diesem Jahr schon den Ultra Trail von Cerro Rojo (Mexico) gewonnen, einen höchst anspruchsvollen Geländelauf mit extremen Steigungen, der 50 Kilometer weit durch Berge und Flüsse führt und an dem über 500 Läufer aus 50 Ländern teilnahmen. Angetreten war sie neben all den ultramodern ausgestatteten Athleten in Kleid und Sandalen.
Lorena erscheint auch die harte Strecke des Tenerife Bluetrail nicht als etwas Besonderes, denn in ihrer Heimat in den Canyons der Sierra Madre gehört das Zurücklegen langer Strecken durch unwegsames Bergland zum Alltag. Eben aus diesem Grunde musste Lorena für den Ultra-Marathon auch nicht extra trainieren, die täglichen Fußmärsche, das Wasser holen und Holz sammeln reichen aus, wie sie berichtet.
Knieschmerzen nach 55 Kilometern
Auch am Samstag startete Lorena in ihrer heimischen Alltagskleidung und Sandalen. Erfolgreich brachte sie den schwierigsten Teil der Strecke, den Aufstieg von Meereshöhe in die Cañadas del Teide, hinter sich. Doch leider musste sie den Lauf nach 55 Kilometern wegen starker Schmerzen im Knie abbrechen.
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