Brandschutzkampagne angelaufen


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Die feuergefährliche Saison hat begonnen

Die brandgefährliche Saison hat begonnen. Zwischen dem 15. Juni und dem 18. Oktober herrscht höchste Alarmbereitschaft in den Waldgebieten der Insel, denn die sommerlichen Temperaturen und die Trockenheit begünstigen Waldbrände.

In Santa Cruz de Tenerife hat das Cabildo die Mittel vorgestellt, die dieses Jahr zur Brandbekämpfung zur Verfügung stehen. Inselpräsident Carlos Alonso richtete sich mit der Bitte an die Bevölkerung, unbedingt die Anweisungen und Empfehlungen zu befolgen, die vom Umweltamt ausgehen und dazu dienen, in extremen Wetterlagen mit großer Hitze bzw. Wind aus östlicher Richtung mit trockener Saharaluft Bränden vorzubeugen. „Vorbeugung ist eine Aufgabe, die uns allen zukommt“, sagte Carlos Alonso.

Für die Brandschutzkampagne 2015 wurden die Möglichkeiten zur Koordinierung der verschiedenen Einsatzkräfte verbessert, sodass das Cabildo nun im Bedarfsfall auch den Einsatz von Einheiten der Regionalregierung bzw. des Militärs anfordern kann, dabei aber trotzdem die Einsatzleitung behält. 

Die Brandbekämpfungseinheit Brifor (abgeleitet von „Brigada Forestal“, Forstbrigade) besteht dieses Jahr aus einem 295 Mann starken Team, zu dem technisches Personal ebenso zählt wie Feuerwehrmänner. Neu hinzugekommen sind zwei Tanklöschfahrzeuge, die jeweils fünf Personen und 2.000 Liter Löschwasser transportieren können. Es handelt sich um wendige Fahrzeuge, die in den Forstgebieten in der Inselmitte und im Osten ihr Einsatzgebiet haben. 

Die Löschzüge des Brifor sind für Schnelleinsätze bei kleinen Brandherden ausgelegt, jedoch auch auf einen großen Waldbrand vorbereitet. 29 kleinere und größere Tanklöschfahrzeuge stehen dafür zur Verfügung. In einem solchen Fall arbeiten die Löschtrupps am Boden koordiniert mit den Einsatzkräften in der Luft zusammen.

Am Stützpunkt La Guancha ist der Sokol W-3S Hubschrauber des Cabildos stationiert, der 1.500 Liter Wasser transportieren kann und während der waldbrandgefährlichen Saison jederzeit einsatzbereit ist.

Am Flughafen Los Rodeos ist ein Kamov K-32 Hubschrauber des spanischen Umweltministeriums mit einem Fassungsvermögen von 4.500 Liter Löschwasser stationiert.

Auf La Palma hat das Umweltministerium weitere zwei Hubschrauber des Typs Sokol W-3S stationiert, und auf La Gomera ist das Löschflugzeug des Typs Air Tractor T-802 einsatzbereit, dessen Tank 3.100 Liter Löschwasser oder Schaum aufnehmen kann.

Des Weiteren stehen fünf Löschhubschrauber der kanarischen Regierung zur Verfügung, die im Bedarfsfall angefordert werden können und je 1.200 bis 1.500 Liter Löschwasser transportieren können.

Aufklärungs- und Sensibilisierungsbedarf

Aus der Erfahrung heraus, dass sich mindestens die Hälfte aller Waldbrände in den mittleren Höhenlagen der Insel ereignen und in diesen Gebieten auf kleine Dörfer und Weiler verteilt an die 6.500 Menschen leben, hat das Cabildo eine Kampagne zur Aufklärung und Sensibilisierung gestartet. Im Laufe der Sommermonate sollen in ausgewählten Orten jeden Samstag Informationsveranstaltungen die Bewohner über Risiken und Gefahren aufklären. Wie Florencio López vom Umweltamt der Insel im Rahmen einer Pressekonferenz mitteilte, entstehen Waldbrände oft nicht nur durch fahrlässige Handlungen, sondern auch durch Unkenntnis. Bewohner der kleinen Orte in den Wäldern und Bergen sollen deshalb erfahren, welche Gefahr das Abbrennen von Abfällen oder auch das Zünden von Feuerwerk anlässlich eines Dorffestes bedeutet. Auch der Einsatz von Winkelschleifern und Schweißgeräten stellt eine potenzielle Gefahr dar.  

58 Brandherde in der Johannisnacht

„San Juan“, der Abend des 23. Juni, wird auf den Kanaren bekanntlich groß gefeiert. 120 Feuerwehrleute waren in dieser Nacht auf Teneriffa in höchster Alarmbereitschaft, und ihr Eingreifen wurde auch mehrfach notwendig. Zwischen 16.00 Uhr am 23. Juni und 8.00 Uhr am 24. Juni gingen bei der Notrufzentrale 192 Anrufe wegen außer Kontrolle geratener Brände ein. Die Feuerwehr musste schließlich zu 58 Einsätzen ausrücken.

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