Bridget darf nicht zum Mars


© EFE

Feldversuch mit Rover-Prototyp am Teide

Die EADS-Tochtergesellschaft Astrium testete ab 12. September elf Tage lang in Teneriffas Nationalpark einen der neuesten Rover Prototypen für die Mission ExoMars.

Der Rover mit dem Spitznamen „Bridget“ wurde hierfür mit zahlreichen Instrumenten ausgestattet, um bei dem Feldversuch neben seiner Funktionstüchtigkeit auch ihre Präzision zu testen. Das sechsrädrige Vehikel wurde von dem Weltraumkonzern EADS (European Aeronautic Defense and Space Company) als Nachfolger eines Rovers entwickelt, der auch schon auf der Insel fuhr. Durchgeführt wird der Feldversuch wieder von PRoVisG (Planetary Robotics Vision Ground Processing) für Astrium. Projektleiter Lester Waugh ist also nicht zum ersten Mal auf Teneriffa. Im Mai 2006 testete er mit seinem Team schon einmal einen Mars-Rover in den Cañadas.

Eine Weltraummission ist eine kostspielige Angelegenheit, weshalb es umso wichtiger ist, alle Instrumente zuvor eingehend zu prüfen. Bei der Suche nach Locations, deren Landschaft und Bodenbeschaffenheit der des Mars ähneln, stießen die Experten auf den Teide-Nationalpark. In der Ebene Llano de Ucanca und dem Gebiet Minas de San José fanden sie ideale Voraussetzungen: sandiges Terrain mit kraterähnlichen Senken und einer kargen Vegetation; nach Ansicht der Ingenieure ganz ähnlich der unebenen, mit Geröll übersäten und gefurchten Oberfläche des Roten Planeten. So konnten bei den Tests auf Teneriffa das Fortbewegungsverhalten, die Federung und das Steuerungssystem von „Bridget“, sprich die Belastbarkeit des Fahrzeugs im unwirtlichen Gelände geprüft werden. Bei dem Feldversuch war der Rover unter anderem auch mit dem Kamerasystem Pancam bestückt, das sich oben auf dem Mast befindet und die Umgebung fotografisch erfasst. Damit wird es möglich, Panoramen und 3D-Modelle der aufgenommenen Umgebung zu erstellen. Am Teide wurden diese Kameras und ihre Datenübertragung getestet.

Doch wie sehr sich Bridet in der sandigen, marsähnlichen Landschaft der Cañadas auch bewähren mag, das Abenteuer der Marsexpedition wird diesem Rover ebenso wie seinem Kollegen und Nachfolger „Bruno“ versagt bleiben. Sie bleiben Prototypen auf dem Weg zur Entwicklung des endgültigen, fähigsten  Rovers. Dieser Nachfolger aller bisherigen Modelle soll dann im Rahmen der Mission ExoMars ab dem Jahr 2018 den Planeten erforschen und unter anderem nach Spuren von Leben suchen. [bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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