Brutaler Raubmord in Santa Úrsula


62-jähriger Unternehmer wurde in seinem Haus in La Cuesta de la Villa mit Spuren von Gewalt tot aufgefunden

Am 6. April erschütterte die Nachricht von einem Raubmord die kleine Gemeinde Santa Úrsula auf Teneriffa. Am Abend des 5. April war die Leiche des 62-jährigen Vicente Febles in seinem Wohnhaus in der Calle El Lagar im Ortsteil La Cuesta de la Villa von seiner Frau gefunden worden. Die Kriminialpolizei teilte später mit, dass dem Opfer die Hände mit Kabelbindern auf dem Rücken gefesselt worden waren und er ein Seil um den Hals hatte. Ob die Tötung durch Erwürgen erfolgte, wurde nicht bestätigt.

Fest stand für die Ermittler jedoch von Anfang an, dass es sich um einen gewaltsamen Tod handelte, denn die Leiche wies an zahlreichen Stellen die Spuren von Schlägen auf.

Die Brutalität, mit der der Mord ausgeführt wurde, veranlasste die Ermittler zu der Mutmaßung, dass es sich um eine Abrechnung handele, berichtete die Zeitung La Opinión unter Berufung auf polizeiinterne Quellen. Die Witwe des Ermordeten, die einen Nervenzusammenbruch erlitt, soll dazu befragt werden, ob ihr Mann Feinde hatte, die möglicherweise zu einer solchen Tat imstande sein könnten.

Die Ermittler schließen aber auch Raub als Motiv nicht aus, denn der Safe des Hauses war aufgebrochen und leergeräumt worden. Laut La Opinión gehen die Kriminalisten der Guardia Civil davon aus, dass sich Vicente Febles zunächst weigerte, den Standort und die Kombination des Safes zu verraten. Nachdem er brutal zusammengeschlagen wurde, verriet er seinen Peinigern aber offenbar doch zumindest, wo sich der Safe befand. Welche Wertgegenstände oder Geldbeträge dieser enthielt, ist nicht bekannt.

Vicente Febles war seit vielen Jahren in der Tourismusbranche der Insel erfolgreich. Er hatte verantwortungsvolle Posten bei einem Unternehmen, das verschiedene Hotels im Norden und Süden der Insel betreibt. Ob die Tatsache, dass Febles Mitglied der Direktion eines Hotelbetriebes war, der 2009 Konkurs anmelden musste und dessen Angestellte mit Protestmaßnahmen die Zahlung ihrer Gehälter forderten, etwas mit dem Mord zu tun hat, wird untersucht.

Zwei Festnahmen

Bei Redaktionsschluss teilte die Guardia Civil mit, dass im Zusammenhang mit dem Mord zwei verdächtige Personen verhaftet wurden. Die beiden 41 und 55 Jahre alten Männer, die des Mordes verdächtigt werden, konnten von den Ermittlern durch Geschäfte mit dem Ermordeten in der Nachtclubszene in Verbindung gebracht werden. Es wird vermutet, dass die Tatmotive für den Mord finanzieller Art waren.

Die Zeitung El Día berichtete in ihrer Online-Ausgabe gegen Mittag am 9. April, dass es sich bei den festgenommenen Verdächtigen um einen Spanier und einen Argentinier handelt.

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