Bürgerinitiative präsentiert Gegengutachten


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Berta und Antonio

Die Bürgerinitiative, die darum kämpft, dass Berta (79) und Antonio (78) aus Tacoronte nicht wegen einer Reihe von Justizirrtümern aus ihrem bis dahin schuldenfreien Haus vertrieben werden, hat in einer Pressekonferenz ein Gutachten des Architekten Antonio Alonso präsentiert.

Dieses widerlegt die Behauptung, auf die sich alle Verfahren, die letztendlich zum Verlust des Hauses geführt haben, stützten.

Es handelt sich um die Behauptung des Eigentümers des Nachbarhauses in der Calle Ismael Domínguez 104, das Haus 102 der beiden Senioren stütze sich auf sein Fundament. Aufgrund zweifelhafter Gutachten wurden Antonio und Berta zweimal dazu verurteilt, Stützmauern einzuziehen, die am Ende den Wert des Hauses und die Mittel der beiden weit überschritten.

So kam es zur Zwangsversteigerung, und der Kläger Urbano Hernández übernahm das Haus, ohne dafür etwas bezahlen zu müssen. Für den 19. September um 10.00 Uhr steht die Räumung an. Das Gegengutachten weist nun nach, dass sich das Haus 102 gänzlich auf seine eigenen Fundamente stützt und zudem zeitlich vor dem Haus 104 errichtet wurde. Die Bürgerinitiative appelliert deshalb an die Justiz und die Kanarenregierung, die Zwangsräumung auszusetzen, bis der Oberste Gerichtshof den Fall untersucht hat.

Wenn die Justiz Blut will, …

Nach neun Jahren Nervenkrieg und zwei Jahren mit dem Damoklesschwert der Zwangsräumung über den Köpfen, sind Antonio Méndez und Berta Ferreiro am Ende ihrer Kräfte. Und sie haben den Glauben an die Gerechtigkeit der Justiz verloren.

Antonio, der 38 Jahre im Ausland gearbeitet hat, um dann zurückzukehren und sich hier ein Heim zu schaffen, sieht sich außerstande, die unglaubliche Ungerechtigkeit, die sich anbahnt, hinzunehmen. Die Tageszeitung „El Día“ zitiert ihn folgendermaßen: „Wenn sie uns aus dem Haus werfen, wird das schlimm enden. Wenn sie mich auf die Straße setzen, wird unausweichlich etwas passieren. Ich möchte das nicht, aber das Unrecht und die Verhöhnung, die wir erfahren haben, sind so gewaltig, dass der Moment kommen kann, da ich mich mit allen Mitteln zur Wehr setzen muss. – Wenn sie mir alle Auswege versperren und die Justiz ganz und gar gegen mich ist, obwohl ich im Recht bin, was bleibt mir dann übrig? An was soll ich mich halten? Ich zweifle schon an allem!

Ich habe niemanden umgebracht, ich habe nichts gestohlen, meine Papiere sind in Ordnung, und ich habe mich halb umgebracht bei der Arbeit im Ausland, im Kohlebergbau und überall, wo ich Arbeit fand. Ich habe viel gelitten, um das Geld zu verdienen, mit dem ich mein Haus gekauft habe … Und alles, damit ein Nachbar es mit frechen Behauptungen an sich reißt? – Nein, nein und nochmals nein. Ich habe es bezahlt und schulde niemandem was. Niemandem. Wegen der Lügen eines Mannes und einiger Justizirrtümer verliere ich mein Haus? Nein!“

Auch Berta ist nur noch ein Nervenbündel: „Wissen Sie, was die Justiz will? Blut, denn wenn Blut fließt, bringen sie plötzlich alles in Ordnung. Wenn die Justiz Blut will, dann wird es das geben.“

Die beiden Senioren leben seit 30 Jahren in Tacoronte und sind in ihrer Straße als ruhige, freundliche und hilfsbereite Nachbarn bekannt.

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