Bürgermeisterin von Mogán verhaftet

Onalia Bueno bei der Pressekonferenz Foto: efe

Onalia Bueno bei der Pressekonferenz Foto: efe

Onalia Bueno wird des Stimmenkaufs bei den Wahlen 2015 und 2019 verdächtigt

Gran Canaria – Bei der Kommunalwahl im Mai 2019 erreichte Bürgermeisterkandidatin Onalia Bueno mit ihrer Partei CIUCA (Ciudadanos Para el Cambio) in Mogán die absolute Mehrheit. Auch vier Jahre zuvor gewann CIUCA die Wahl. Nun wird die Bürgermeisterin zusammen mit zwei Stadtratmitgliedern des Wahlbetrugs verdächtigt.
Am Vormittag des 17. September begannen Beamte der Guardia Civil mit einer Durchsuchung des Rathauses, das sie am Nachmittag mit mehreren Kisten mit Dokumenten und Computern verließen. Die Bürgermeisterin wurde vorläufig festgenommen. Sie und zwei Stadtratsmitglieder werden verdächtigt, bei den Wahlen im Jahr 2015, als Onalia Bueno von der regierenden PP zu CIUCA gewechselt und die Wahl gewonnen hatte, Stimmen gekauft zu haben und auch bei der Briefwahl die Hände im Spiel gehabt zu haben (in vier Jahren erhöhte sich die Zahl der Briefwähler in der Gemeinde erstaunlicherweise von 191 auf 560).
Bei den Wahlen 2019 erreichte CIUCA mit Onalia Bueno als Kandidatin die absolute Mehrheit, und die Kandidatin von Nueva Canarias, Isabel Santiago, erstattete Anzeige gegen sie wegen Betrugs bei der Briefwahl. Nachdem der Fall nicht weiter verfolgt wurde, scheint sich nun der Verdacht zu erhärten.
Onalia Bueno wurde einen Tag nach ihrer Festnahme unter Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt. Am Hafen von Arguineguin gab sie eine Pressekonferenz, um ihre Auffassung zu erklären und die Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. Dabei äußerte sie mehrfach die Vermutung, dass ihre Festnahme mit der Kritik am Versagen der Regierung bei der Migrantenfrage im Zusammenhang steht. „Es ist bewiesen, dass es einen teuer zu stehen kommt, wenn man die Regierung an den Pranger stellt“, erklärte sie.
Nachdem im Hafen von Arguineguin täglich neue Boote mit Migranten aus Afrika angekommen waren, für deren Unterbringung nicht gesorgt wurde, hatte Onalia Bueno mehrfach scharfe Kritik an der Tatenlosigkeit der spanischen Regierung geübt. Über 200 Migranten mussten tagelang in Zelten am Pier ausharren.

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