Bürokratische Verfahren für minderjährige Migranten vereinfacht

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Die Maßnahmen ermöglichen 15.000 Minderjährigen den Weg in die Legalität

Madrid – Der Ministerrat verabschiedete das Königliche Dekret zur Erleichterung der Erteilung von Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen für ausländische Minderjährige. Die vom Ministerium für Sozialversicherung, Integration und Migration geförderte Maßnahme wird rund 15.000 Minderjährigen zugutekommen.

Die neue Regelung erlaubt es, dass Minderjährige von 16 und 17 Jahren arbeiten können. Diese Möglichkeit existierte bislang nicht. Außerdem werden die finanziellen Anforderungen reduziert, die als Einkommen für die Volljährigen erforderlich waren (mehr als 2.500 Euro), um ihre Genehmigung zu verlängern.

Verfahren werden denen anderer EU-Länder angeglichen

Ziel ist es, jungen Ausländern einen Zugang zur Arbeit zu verschaffen, und zwar unter Bedingungen, die mit denen aller anderen jungen Menschen ihres Alters vergleichbar sind. Das Dekret wurde von Dutzenden von NROs unterstützt, denn sie sind Zeuge, wie die derzeitigen Vorschriften ausländische Minderjährige daran hindern, legal zu leben und zu arbeiten.

Durch die Änderung der Vorschriften werden Verfahren und Anforderungen erleichtert, die nach Angaben des Ministeriums den Zugang dieser Gruppe junger Menschen zu Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen unmöglich machten. Spanien nähert damit seine Vorschriften für ausländische Minderjährige denen der EU an.

In anderen EU-Ländern gibt es keine Bedürftigkeitsprüfung, wie in Spanien. Außerdem garantieren einige Länder wie Frankreich und Deutschland finanzielle Leistungen bis zum Alter von 21 bzw. 27 Jahren. In Italien, zum Beispiel, wird eine Aufenthaltserlaubnis ausgestellt, die Minderjährige erst mit 18 Jahren verlängern müssen und mit der sie ab 16 Jahren arbeiten dürfen. Mit Erreichen der Volljährigkeit wird die Genehmigung in eine Aufenthaltserlaubnis zum Zweck des Studiums, der Arbeit, der Arbeits- suche oder der medizinischen Behandlung umgewandelt. Eine der wichtigsten Änderungen, die das Königliche Dekret ermöglicht, ist die Verlängerung der Gültigkeitsdauer der Genehmigungen von einem auf zwei Jahre, eine Maßnahme, die den Jugendlichen mehr Stabilität verleiht und die Verwaltung entlastet.

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