Busunternehmen Titsa nimmt Sanierungsplan in Angriff


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Temporäres Arbeitsregulierungsverfahren und Neuordnung der Linienführung geplant

Teneriffas öffentliches Busunternehmen Titsa (Transportes Interurbanos de Tenerife), im Besitz des Cabildos, steckt in der Krise. Das geschätzte Defizit wird Ende dieses Jahres 7,2 Millionen Euro erreichen und stellt Unternehmen und Betriebsrat vor die Aufgabe, eine Lösung zu finden, um Entlassungen so weit wie möglich zu vermeiden.

Die Unternehmensleitung hat ein sogenanntes Arbeitsregulierungsverfahren (Expediente de Regulacion de Empleo, ERE) vorgelegt, durch das 117 Angestellte ihren Job verlieren würden. Bei einer mehrstündigen Besprechung zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat wurde jedoch deutlich, dass beide Parteien diese Variante des ERE ablehnen. Dafür wird ein temporäres Regulierungsverfahren ins Auge gefasst, demnach jeder der 1.600 Angestellten 15 Tage pro Jahr arbeitslos gemeldet werden und auf eines der vier zusätzlichen Gehälter im Jahr verzichten muss. Damit könnten rund zwei Millionen Euro eingespart werden, etwa die Hälfte des Betrages, um den Titsa die jährlichen Ausgaben kürzen muss, um das Defizit zu reduzieren.

Bis 26. April müssen Arbeitgeber und Betriebsrat zu einer Einigung gelangen.

Titsa garantiert Aufrechterhaltung sämtlicher Haltestellen

Parallel zu den Maßnahmen im Personalbereich sieht der Sanierungsplan von Titsa die Neuordnung und Optimierung der Linienführung vor. Laut einem Bericht des Unternehmens belief sich der Fahrgastverlust in den vergangenen vier Jahren auf fast 10 Millionen Passagiere. Besonders betroffen und größtenteils bedingt durch die Inbetriebnahme der Straßenbahn sind die Buslinien im Stadtbereich Santa Cruz und La Laguna. Während Titsa im Jahr 2004 noch 54 Millionen Fahrgäste beförderte, waren es 2007 etwas mehr als 49 Millionen, 2011 dann nur noch 39,3 Millionen. Neben der Straßenbahn werden die Wirtschaftskrise beziehungsweise der Konsumrückgang sowie die weniger gewordenen Busfahrten zu Freizeitzwecken als weitere Gründe angeführt.

Besonders deutlich ist der Fahrgastrückgang bei den früher viel genutzten Linien 014 und 015, die Santa Cruz mit La Laguna verbinden. Im Stadtverkehr dieser beiden Gemeinden verzeichnete Titsa seit 2007 konstant rückläufige Fahrgastzahlen und insgesamt einen Rückgang um 23%. Im Norden der Insel war der Rückgang in den zurückliegenden vier Jahren nicht so drastisch und liegt bei etwa 7%.

Im Gegensatz dazu wurde dank der gestiegenen Touristenzahl im Süden, wie im Titsa-Bericht vermutet wird, in diesem Inselteil 2011 ein Passagierplus von 5,5% im Vergleich zum Vorjahr verbucht.

Im Rahmen der Neuordnung und Optimierung der Linienführung plant Titsa einen teilweisen Linienabbau. In Santa Cruz soll die Linie 013 gestrichen werden und die Fahrfrequenzen der Linien 014 und 015 sollen reduziert werden. Ab 5. Mai gilt ein neuer Fahrplan für die innerstädtischen Linien in Santa Cruz de Tenerife. Auch bei den Verbindungen zu den Orten Tacoronte und Mesa del Mar soll es Änderungen geben. Geplant sind auch die Neuordnung der Linien in La Orotava und Puerto de la Cruz. Die Neuordnung der Linien, so bekräftigte Titsa in einer Mitteilung, bedeutet keineswegs, dass Haltestellen wegfallen. Der öffentliche Bustransport wird in allen Orten und Ortsteilen weiterhin gewährleistet sein.

Alle Änderungen und Infos zu den neuen Fahrzeiten aller Linien werden auf der Website des Unternehmens veröffentlicht (www.titsa.com) und können über das Kundentelefon 922 53 13 00 erfragt werden.

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