Chaos im Paradies


Islas Cies. Foto: Xunta de Galicia

Ausflüge zum Nationalpark hoffnungslos überbucht

Madrid – Monteagudo, Do Faro und San Martín, die als „Islas Cies“ bekannten, unbewohnten Inseln, liegen vor der galicischen Küste. Schon die Römer nannten die kleinen Eilande „die Inseln der Götter“.

1980 zum Naturschutzgebiet erklärt, gehören die Inseln seit 2002 zum Nationalpark „Islas Atlánticas de Galicia“ und sind Anwärter, Weltnaturerbe zu werden. Wegen ihres großen ökologischen Werts ist die tägliche Besucherzahl auf 2.200 Personen beschränkt, ein Campingplatz für 800 Urlauber ist zu Ostern und von Juni bis September geöffnet. Verschiedene Schifffahrtsgesellschaften sind für den Transport der 2.200 Besucher täglich zuständig.

Nachdem die Wärter des Nationalparks in den letzten Wochen wegen der ständig ansteigenden Besucherzahl Alarm schlugen, wurden Tausende von Touristen unter Aufsicht der Nationalpolizei auf das Festland zurückgefahren, viele andere durften die Schiffe, obwohl ihnen ein Fahrschein verkauft worden war, gar nicht erst besteigen.

„Endlose Schlangen vor der einzigen Toilette, im kristall­klaren Wasser schwimmende Chips-Tüten und unzählige Möwen, die sich um die Essensreste streiten“, so beschreibt eine Urlauberin ihren Ausflug auf die Islas Cies.

Das Problem ist jedoch nicht neu. Seit vielen Jahren schon verkaufen die für den Transport zuständigen Gesellschaften nicht autorisierte Fahrkarten, sodass die Verwaltung des Naturparks die Kontrolle über die tatsächliche Besucherzahl schon in vergangenen Jahren verloren hatte. Zwar wurden die Reedereien mehrmals verwarnt, ganz offensichtlich jedoch ohne Erfolg.

Nach dem Chaos der letzten Wochen hat die galicische Regierung mit Geldstrafen bis zu 200.000 Euro gedroht. Dies erscheint der Leitung des Naturparks allerdings nicht ausreichend. Einzig der Entzug der Lizenzen wäre für die Direktion des Nationalparks die korrekte Maßnahme.

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