Chinas Staatspräsident auf Gran Canaria


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Während des Kurzaufenthaltes vereinbarte Xi Jinping mit der spanischen Vizepräsidentin eine Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen in den Bereichen Tourismus, Erneuerbare Energien, Digitalisierung und Wasseraufbereitung

Gran Canaria – Ende November stattete Xi Jinping, Staatspräsident der Volksrepublik China, Gran Canaria einen Kurzbesuch ab. Bei einem Treffen mit Spaniens Vizepräsidentin Soraya Sáenz de Santamaría wurden eine engere Zusammenarbeit beider Staaten in bestimmten Wirtschaftsbereichen und die Planung gemeinsamer Projekte in Südamerika vereinbart.

Soraya Sáenz de Santamaría und Xi Jinping vereinbarten die Durchführung gemeinsamer Projekte in Lateinamerika. Foto: EFE
Soraya Sáenz de Santamaría und Xi Jinping vereinbarten die Durchführung gemeinsamer Projekte in Lateinamerika. Foto: EFE

Am Abend des 23. November landete die Maschine des Präsidenten mit Xi Jinping, seiner Ehefrau Peng Liyuan, drei Vizepräsidenten, neun Ministern, Journalisten und Sicherheitskräften an Bord auf dem Flughafen von Gran Canaria. Empfangen wurden der Präsident und seine 160 Personen starke Delegation, die auf dem Rückflug von Peru einen Zwischenstopp auf Gran Canaria einlegten, von Enrique Hernández Bento, dem Vertreter der Zentralregierung auf den Kanaren.

Am späten Abend des 23. November landeten Chinas Staatspräsident und Ehefrau Peng Liyuan, die Karriere als chinesische Folksängerin machte, auf dem Flughafen von Gran Canaria. Foto: EFE
Am späten Abend des 23. November landeten Chinas Staatspräsident und Ehefrau Peng Liyuan, die Karriere als chinesische Folksängerin machte, auf dem Flughafen von Gran Canaria. Foto: EFE

Anschließend ging es in das Hotel Lopesan Costa Meloneras in Maspalomas, wo sich Xi Jinping und Ehefrau Peng Liyuan, die vor ihrer Heirat Karriere als chinesische Folksängerin machte, in die Präsidentensuite zurückzogen.

Insgesamt hatte die chinesische Delegation 130 der 1.136 Zimmer des Luxus-Resorts reserviert. In weiteren 30 Zimmern wurden unter anderem Personenschützer, Sicherheitskräfte und Abgesandte des spanischen Staates untergebracht. Tatsächlich waren extrem hohe Sicherheitsmaßnahmen angeordnet worden. Mehr als 150 chinesische und spanische Sicherheitskräfte wachten während des Kurzaufenthaltes über den Präsidenten und seine Delegation. Auf den Dächern des Hotels wachten Scharfschützen, an den Ein- und Ausgängen diverse Sicherheitsposten. Marco Aurelio Pérez, Bürgermeister von Maspalomas, erklärte, selbst beim Besuch des spanischen Königs seien nicht dermaßen große Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden.

Am folgenden Tag trafen sich der chinesische Staatspräsident Xi Jinping und die spanische Vizepräsidentin Soraya Sáenz de Santamaría im Hotel. In einem fast einstündigen Gespräch unter Ausschluss der Öffentlichkeit vereinbarten sie unter anderem eine stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit, wie Sáenz de Santamaría im Anschluss bei einer Pressekonferenz mitteilte. Die bilateralen Beziehungen seien gut, und man wolle die wirtschaftliche Zusammenarbeit weiter ausbauen, insbesondere in den Bereichen Tourismus, Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte, Erneuerbare Energien, Digitalisierung und Wasseraufbereitung. Auch sei die Durchführung gemeinsamer Projekte in Lateinamerika vereinbart worden.

Die Vizepräsidentin betonte, dass beide Länder gemeinsam daran gearbeitet hätten, die Zahl der chinesischen Spanien-Urlauber zu erhöhen. So seien zum einen die Flugverbindungen ausgebaut, zum anderen die Visaverfahren erleichtert worden. Xi Jinping betonte, dass inzwischen 120 Millionen Chinesen auf Reisen gehen. 2020 sollen es 170 Millionen chinesische Urlauber sein, auch Spanien könne davon profitieren.

Ursprünglich war ein Besuch des Columbus-Museums vorgesehen, das bereits 2001 und 2004 von Jinpings Vorgängern Jiang Zemin bzw. Hu Jintao besichtigt wurde. Doch aufgrund des schweren Unglücks auf der Baustelle eines Kohlekraftwerkes in der Provinz Jiangxi, bei dem 67 Menschen ums Leben kamen, wurde der Besuch abgesagt.

Jinping und seine Ehefrau sollen mehrmals auf dem Balkon der Präsidentensuite beobachtet worden sein, wie sie die Dünen und die Landschaft bewunderten, bevor sie am Nachmittag wieder abreisten.

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