Coronakrise zwingt zur Umstrukturierung der Entwicklungshilfe

Außenministerin Arancha González-Laya Foto: EFE

Außenministerin Arancha González-Laya Foto: EFE

Das Außenministerium kündigt Strategiewechsel in Sachen internationaler Zusammenarbeit an

Madrid – Spanien strebt aufgrund der Corona-Krise auch in Sachen internationaler Entwicklungszusammenarbeit einen Richtungswechsel an. Sämtliche Bemühungen, so Außenministerin Arancha González Laya Mitte Juni, müssten nun dergestalt überarbeitet werden, dass sie vor allem dazu beitragen, die schwerwiegendsten Folgen, die Covid-19 bewirkt hat, so gut es geht zu beheben. Unter anderem soll dies auch durch eine Verstärkung der unterstützenden Maßnahmen für Frauen und Umwelt erreicht werden.
Vor Beginn der Corona-Krise hatte das spanische Außenministerium entschieden daran gearbeitet, dem Bereich internationale Entwicklungshilfe mehr Gewicht zu verleihen. Zeugnis davon war unter anderem auch die Schaffung eines eigens dafür vorgesehenen Staatssekretariats. Obwohl die Krise nun auch in Spanien selbst eine Umschichtung der dafür vorgesehenen finanziellen Mittel nach sich ziehen wird, will das Außenministerium in dieser Legislaturperiode die diesbezüglichen Bemühungen möglichst planmäßig beibehalten.
„Wir sind uns bewusst, dass das nun schwieriger sein wird als zu Beginn der Legislaturperiode, dennoch wollen wir an dem Ziel festhalten, künftig 0,5% des BIP für offizielle Entwicklungsprojekte vorzusehen“, erklärte die Ministerin im Ausschuss für Internationale Entwicklungszusammenarbeit. In diesem Sinne solle in Kürze ein Projekt verabschiedet werden, in dem die vordringlichsten Maßnahmen diesbezüglich festgelegt werden sollen.
Während der internationalen Wirtschaftskrise von 2010 wurden in Spanien die für diese Sparte vorgesehenen Mittel auf 0,2% des BIP verkürzt. Ziel des Außenministeriums war es nun, diese Verkürzung wieder auf mindestens 0,5% aufzustocken. Trotz der Auswirkungen der Corona-Krise will die spanische Regierung an diesem Ziel festhalten und insbesondere Afrika, Lateinamerika und Regionen in der Karibik unterstützen. Dabei sollen vor allem Mittel bereitgestellt werden, um die Armut zu bekämpfen, die durch das Coronavirus noch verstärkt wurde, und der Zugang zu Nahrung, Wasser, Hygiene und Gesundheitsversorgung gesichert werden.

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