Die Arbeit am ersten Cherenkov-Teleskop kann endlich fortgesetzt werden
La Palma – Die Verzögerung beim Bau des ersten von neunzehn geplanten Cherenkov-Teleskopen auf La Palma sorgte Ende Mai für Aufregung im Astrophysikalischen Institut IAC, der Kanarenregierung und im Ayuntamiento Garafía, in dessen Gemeindegebiet das Observatorium auf dem Roque de los Muchachos liegt (das Wochenblatt berichtete).
Nachdem das Fundament fertiggestellt war, fehlte noch die Baugenehmigung für das Gammastrahlen-Teleskop selbst. Es wurden Befürchtungen geäußert, das Projekt könnte daran scheitern und die Millionen-Investitionen und das wissenschaftliche Prestige zu einem anderen Standort abwandern. Der Bürgermeister von Garafía fühlte sich dafür zu Unrecht angegriffen, da die Qualifizierung des Terrains, auf dem die Cherenkov-Teleskope errichtet werden sollen, durch die Inselregierung noch ausstand und ohne diese eine Baugenehmigung nicht erteilt werden darf. Kanarenpräsident Fernando Clavijo appellierte höchstpersönlich über die Presse an alle zuständigen Stellen, den bürokratischen Ablauf zu beschleunigen.
19,5 Millionen vom Staat
Der Ruf verhallte nicht ungehört, denn rund eine Woche später ging das fehlende Dokument bei der Gemeindeverwaltung von Garafía ein. Mittlerweile wurde die Baugenehmigung erteilt.
Zeitgleich genehmigte der spanische Ministerrat einen Haushaltsposten über 19,5 Millionen Euro für die ersten vier Cherenkov-Teleskope. Das IAC steuert aus eigenen Mitteln nochmals 3,5 Millionen Euro bei.
Der Cherenkov Telescope Array (CTA ), ein weltweites Netz von rund 100 Gammastrahlen-Teleskopen verschiedener Größe, von denen 19 auf der Nordhalbkugel auf La Palma und der Rest auf der Südhalbkugel in der Atacama-Wüste errichtet werden, wird spektakuläre Himmelsphänomene, wie Schwarze Löcher, Sternenexplosionen und „Dunkle Materie“, untersuchen. 1.500 Wissenschaftler und Ingenieure aus dreißig Ländern sind an dem Projekt beteiligt.
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