Supermärkte bevorraten sich – Arbeitgeber mauern – 110 Mio Euro Verluste
Kanarische Inseln/Madrid – Seit dem 5. Juni streiken Spaniens Hafenarbeiter. Wie von den Gewerkschaften angekündigt, wurde über einen Zeitraum von drei Wochen an verschiedenen Tagen die Arbeit niedergelegt. Am 5., 7., 9., 19., 21. und 23. Juni wurde und wird planmäßig im Wechsel eine Stunde gearbeitet und eine Stunde gestreikt. Kernstück der Streikserie war eine 48 Stun- den ununterbrochen andauernde Arbeitsniederlegung am 14. und 15. Juni.
Wie bei jedem Streik war durch die Streikenden eine Minimalversorgung sicherzustellen. Dieser Mindestdienst wurde von den Behörden auf eine 100-prozentige Ausführung der Arbeit an verderblichem Gut und im Passagierverkehr festgelegt. Die Gewerkschaften empfinden diese Auflagen als überzogen und wollen dagegen klagen.
Die Hafenarbeiter fordern, dass ihnen der Erhalt ihrer Arbeitsplätze garantiert wird, nachdem die spanische Regierung es den Arbeitgebern ermöglicht hat, sie ohne Abfindung zu entlassen und neue Arbeitskräfte zu sehr viel prekäreren Bedingungen anzustellen. Sie machen der Arbeitgeberseite den Vorwurf, sich den Verhandlungen zu verweigern.
Obwohl von politischer Seite versichert wurde, der Streik der Hafenarbeiter werde sich nicht auf die Versorgungslage der Inseln auswirken, zogen es viele Supermärkte vor, sich mit Waren für einen Monat zu bevorraten, damit die Kunden nicht doch plötzlich vor lückenhaft gefüllten Regalen stehen. Nach Angaben des Arbeitgeberverbandes des kanarischen Bauwesens, Fepeco, hat der Streik spürbare Auswirkungen auf den Sektor, beispielsweise musste ein Schiff, das sechs Container mit Baumaterial für Baustellen auf den Kanaren an Bord hatte, nach Tanger umgeleitet werden.
Das Ministerium für Inlandsentwicklung bezifferte die Verluste, welche bisher entstanden seien auf 110 Millionen Euro.
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