Curbelo gründet eigene Partei


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PSOE setzt den Inselpräsidenten La Gomeras ab und löst den Parteivorstand auf

Die sozialistische Volkspartei PSOE bereitet sich auf die Kommunalwahlen im Mai und die Parlamentswahlen im November vor. Im Zuge dessen ist sie bestrebt, ihre Wahllisten von Kandidaten zu säubern, die unter Korruptionsverdacht in juristische Verfahren verwickelt sind.

In diesem Sinne hat die Parteispitze unter der Führung ihres Spitzenkandidaten Pedro Sánchez beschlossen, dass der langjährige Inselpräsident von La Gomera, Casimiro Curbelo, am 24. Mai nicht mehr für die PSOE als Kandidat antreten wird. Er ist Angeklagter in zwei Gerichtsverfahren, bei denen es um Bestechung, Amtsmissbrauch und Bereicherung geht. Außerdem wird der gesamte Parteivorstand auf La Gomera aufgelöst und für den Übergang ein geschäftsführendes Gremium eingesetzt. 

Für die Partei ist dieser radikale Schritt nicht ohne Risiko, denn Curbelo will sich nach 22 Jahren im Amt nicht so einfach geschlagen geben. Er verfügt über einen starken Rückhalt in der Bevölkerung La Gomeras und gründete kurzerhand seine eigene Partei, die ASG (Agrupación Socialista Gomera), um für seine nunmehr siebente Amtszeit kandidieren zu können. 

Nach einer von ihm selbst bei der Firma Celeste-Tel in Auftrag gegebenen Telefonumfrage unter 600 Gomeros, würden er und seine ASG aus den Wahlen im Mai mit einer absoluten Mehrheit hervorgehen und 9 Abgeordnete stellen, die PSOE dagegen nur 2 statt aktuell 10, die PP 4 statt 5 und „Si se Puede“ erhielte einen Sitz.

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