Cyberkriminelle nutzen Covid-19 als Köder

Computerkriminelle machen sich die Verunsicherung wegen der Covid-19-Epidemie zunutze, um ihre Opfer anzulocken. Foto: Gerd Altmann auf Pixabay

Computerkriminelle machen sich die Verunsicherung wegen der Covid-19-Epidemie zunutze, um ihre Opfer anzulocken. Foto: Gerd Altmann auf Pixabay

Madrid – Einige Cyberkriminelle sehen die Coronavirus-Krise als eine Gelegenheit an, Profit zu machen. Die Polizei berichtet über ein gutes Dutzend Betrugsmaschen, die statt Sex oder falschen Jobangeboten die Pandemie als Köder benutzen, um über Handy-Apps und das Internet Schadprogramme in Umlauf zu bringen.
Eine Methode besteht im Verschicken von Spam-Emails, deren Anhänge schädliche Software installieren oder über einen Link zu einem betrügerischen Online-Shop führen.
Die Verunsicherung durch die Covid-19-Epidemie und die Ausgangssperre kann dazu führen, das manche Handy- und Internet-Nutzer die Vorsicht fahren lassen, wenn es darum geht, die neuesten Nachrichten über das Coronavirus zu lesen oder Atemschutzmasken zu kaufen. Das nutzen die Betrüger aus, um ihre Opfer dazu zu bringen, Apps zu installieren oder Websites zu besuchen, mit denen sie Daten ausspionieren oder die Kontrolle über den PC oder das Handy übernehmen.
Ein sogenannter „Wurm“, ein Computervirus, der soviele Kopien von sich selbst macht, dass das Gerät überlastet wird, kommt über eine SMS-Nachricht auf das Handy, die Atemschutzmasken anbietet. Der Link führt auf eine falsche Verkaufs-Website, die dazu dient, die Daten der Bankkarte zu stehlen. Gleichzeitig schickt sich der Wurm, sowie man auf den Link klickt, an alle Kontakte des Handys weiter.
Außerden wurden mehrere „Troyaner“ festgestellt, die zum Ziel haben, die Bankkonten der Betroffenen zu berauben. Einer davon ist als eine angebliche App der Weltgesundheitsorganisation WHO getarnt, die verspricht, den Nutzer über den Verlauf der Pandemie auf dem Laufenden zu halten. Ein anderer versteckt sich zwischen den Internet-Werbeanzeigen und befällt die Geräte, ohne dass dafür ein Link aktiviert werden muss.
Eine weitere bösartige Software kann wichtige Infrastrukturen bedrohen und deren Dateien und Geräte blockieren, um dann Lösegeld für die Freigabe zu verlangen. Es handelt sich dabei um die Website coronavirusapp(dot)site, die eine Karte zeigte, die angeblich die Ausbreitung des Covid-19-Virus in den USA abbildet. Dort wird eine Informations-App angeboten, die nach dem herunterladen anzeigt, dass das Handy gehackt worden sei und damit droht, nun alle Dateien an alle Kontakte des Handys zu schicken, wenn man nicht bezahle. Die Ermittler haben die bösartige Website bis zu einem Mann in Marokko zurückverfolgt, der eine Website für vermeintliche Sex-Verabredungen und Pornografie betrieb.
Eine weitere betrügerische Nachricht fordert den Empfänger dazu auf, eine App herunterzuladen, falls er glaubt mit Covid-19 infiziert zu sein, um einen angeblichen Test des Gesundheitsministeriums durchzuführen und so den Gesundheitsdiensten die Arbeit zu erleichtern. Außerdem wird gebeten, die Nachricht an die eigenen Kontakte weiterzuleiten.
Das sogenante Phishing, um an die Bankdaten von Internetnutzern zu kommen, wird oft via Email durchgeführt, neuerdings indem der Eindruck erweckt wird, die Email stamme von einer Behörde, die mit der Bekämpfung des Coronavirus befasst sei. Von Ratschlägen für Vorbeugemaßnahmen über die aktuellen Fallzahlen bis hin zu Angeboten, in Impfstoffe zu investieren, oder Sanitätsprodukte zu kaufen reicht die Bandbreite der Vorwände. Wichtig ist es, niemals auf einen Link oder einen Anhang einer solchen Email zu klicken.

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