Eine Kolumne von Vermögensverwalter Ulrich Seemann
Liebe Leserinnen und Leser, als ich diesmal meine neue Kolumne verfasst habe, kam ich gegenüber der Redaktion des Wochenblattes in leichten Zeit- verzug. Nicht etwa, weil mir zu dem aktuellen Börsengeschehen nichts mehr einfallen wollte, sondern weil ich bei der Vielzahl der Themen, die ich ansprechen kann, den Rahmen der Kolumne nicht sprengen darf:
1. War das nun ein Crash, eine Korrektur oder stehen die Börsen vor einem Absturz ins Bodenlose?
Die gute Nachricht: Ein Crash sieht für mich anders aus. Ja – die Börsen haben eine Korrekturphase eingeleitet, die die Kurse etwas deutlicher nach unten gedrückt hat als auch ich es erwartet habe. Mir fehlt einfach die passende Glaskugel, die mir das genau vorhersagen kann. Diesen Korrekturphasen folgte in der Regel stets eine entsprechende Gegenbewegung.
2. Wie ist der weitere Ausblick?
Nach wie vor ist meine Meinung, dass der Aktienmarkt einem langfristigen Aufwärtstrend gehorcht, der schon mehr als 7 Jahre dauert. Auch in dieser Zeit korrigierte der Markt mehrfach und sehr zum Leidwesen von so manchem Anleger. Der Markt hat inzwischen einen gewissen Reifegrad erreicht, und gereifte Märkte entwickeln vor dem Gipfel höhere Schwankungen sprich Volatilitäten. Es ist ein wenig wie beim Bergsteigen. Am Gipfel toben die Stürme heftiger als im Tal, und manchmal muss man wegen eines Erdrutsches oder einer Lawine einen Umweg zum Gipfel nehmen. So ist es auch in der jetzigen Korrekturphase. Dafür ist die Aussicht nachher umso schöner.
3. Wo geht es noch hin?
Schon oft habe ich mir versagt, Prognosen mangels Zielgenauigkeit abzugeben. Dennoch glaube ich recht fest daran, dass die Märkte bei (stellvertretend für andere Indices) ca. 13.000 DAX –Punkten (Stand heute) ihren Gipfel haben. Danach wird übrigens nicht die Welt untergehen, sondern es bedarf einer Neuorientierung und Überlegung, wie man dann reagieren kann.
4. Was ist in solchen Phasen wichtig?
Bleiben Sie gelassen. Aktien sind eine LANGFRISTIGE SACHWERTANLAGE! Es gibt in den vielen Medien Anleitungen zur kurzfristigen Spekulation mit Aktien. Man erweckt die Erwartung auf Spekulationsgewinne, doch das ist nicht das Wesen der Aktie! Ebenso schnell, wie angeblich „traumhafte Kursgewinne“ winken, sind die dann wieder verschwunden. Fünf Jahre sind für Aktien keine besonders lange Zeit / Haltedauer und leider stellt sich der Anlageerfolg – auch sehr zu meinem Leidwesen – häufig erst relativ spät ein.
ANGST ist der schlechteste Ratgeber. Wer in diesen Phasen den Mut verliert und aus dieser Angst heraus – zwecks Schutz des Vermögens ??? – alles verkauft, wird das später bitter bereuen. Märkte werden immer schwanken, und das gilt es aushalten.
Ich mag es nicht besonders, kann aber durchaus verstehen, wenn ein Anleger aus einem Schutzgedanken heraus nicht jede negative Marktschwankung mitmacht und einen Verkauf nach Erreichen einer (unbedingt im Voraus definierten) Verlustschwelle auch konsequent durchführt. Das mache ich auch zum Schutz meiner Kunden.
Danach fragt man sich allerdings häufig, war es nötig, denn man steigt oft aus, wenn die „Krise“ auf dem Höhepunkt und dabei fast vorbei ist.
Vergessen Sie dann nicht, wieder einzusteigen, denn das fällt auch nicht leicht (Crash vorbei oder weitere Korrekturphasen im Anmarsch…). Dies ist menschlich, führt in der Konsequenz aber dazu, dass man mit dem dringend gebotenen Wiedereinstieg zu spät kommt.
Guter Plan bei all diesen Betrachtungen: Gelassenheit!
5. Was kauft man derzeit?
Jetzt und wie immer in solchen Phasen: Selten war es so preiswert, qualitativ hochwertige Aktien zu kaufen und dabei eine regelmäßige, attraktive Ausschüttung in Form der Dividende zu bekommen.
Bitte aufpassen, dass man sich nicht etwas einkauft, was nur vermeintlich gut ist. Holen Sie sich Rat ein oder lassen Sie einen Vermögensverwalter seine Arbeit für Sie tun. Nutzen Sie dessen Expertise und Abgeklärtheit an den Kapitalmärkten.
Ich habe in dieser Woche schrittweise begonnen, für meine Kunden 15 Aktien einzukaufen, die allein schon eine Dividende von über 5% bringen und obendrein noch auf eine ordentliche Kurssteigerung hoffen lassen.
Zurück zum Börsenwetter: Meiner Meinung nach zu erwartender Hochdruck!
Übrigens vielen Dank für Ihre netten Anrufe und Mails. Ich freue mich immer, von Ihnen zu hören.
Ulrich Seemann
Tel. +49 7171 8742119
Handy +49 176 3268 3826
E-Mail: u.seemann@seemann-vermoegen.de
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