Das Ende der Digitalkamera


Was für eine Revolution die Digitalkamera doch war. Zuvor mussten Erinnerungen auf Zelluloid-Film gebannt und anschließend, nach nur wenigen Aufnahmen, mühselig im Fotolabor entwickelt werden. Ob die Urlaubsbilder gut geworden sind, konnte man so meist erst feststellen, wenn man schon lange wieder zu Hause war. Die Digitalkamera wusste all diese Probleme zu lösen; kaum Grenzen bei der Anzahl an Fotos, sofortiges Begutachten des Resultates, Fotos auf dem großen Fernsehbildschirm betrachten oder per E-Mail an Freunde senden. Doch inzwischen sind die technischen Meisterwerke vom Aussterben bedroht.

Während die Camera & Imaging Products Association (eine Organisation aus Kameraherstellern wie Canon, Sony, Nikon usw.) im Jahre 2010 weltweit noch rund 121 Millionen verkaufte Digitalkameras verzeichnen konnten, waren es im vergangenen Jahr gerade noch 35 Millionen Stück. Dies ist ein Rückgang von beachtlichen 72% in nur wenigen Jahren. Das liegt aber nicht etwa daran, dass die modernen Kameras technisch so ausgereift sind und die Konsumenten gar keine neuen Modelle mehr benötigen würden, vielmehr ist die Ursache bei einem anderen „Übeltäter“ zu finden: Dem Smartphone.

Denn das Smartphone hat nicht nur eine Digitalkamera integriert, sondern es ist auch immer und überall mit dabei! So hat es in der Vergangenheit auch schon andere technische Wunderwerke wie beispielsweise MP3-Player, Navigationssysteme oder Organizer (digitale Terminplaner) verdrängt. Mit kompakten Mittelklasse-Digitalkameras kann heute praktisch jedes Smartphone mithalten und dies ist für Gelegenheitsfotografen in der Regel völlig ausreichend.

Es gibt aber auch Smart­phone-Kameras, die durch innovative Technik hervorstechen. Beispielsweise hat der chinesische Premium-Hersteller Huawei in Zusammenarbeit mit dem deutschen Traditionsunternehmen Leica für sein neuestes Flaggschiff-Smart­phone „Huawei P9“ eine Dual-Kamera entwickelt. Da in einem schmalen Smart­phone- Gehäuse kein Platz für große Sensoren wie beispielsweise in Spiegelreflexkameras ist, verbaut man kurzerhand zwei Sensoren und fügt die Bildinformationen einfach zusammen. Der deutliche Unterschied zu anderen Smartphone-Fotos ist insbesondere bei schwierigeren Lichtverhältnissen zu erkennen. Grundsätzlich profitieren jedoch alle Fotos von der Verdoppelung der Bild-Details. Aber auch Samsung mischt bei der Kameratechnik mit den High-End Smartphones „Galaxy S7“ und „Galaxy S7 Edge“ ganz vorne mit. Dank einer Reduzierung der (völlig überbewerteten) Megapixel kann ein größerer Sensor als bei der Konkurrenz verbaut werden, mit sichtbarem Erfolg. Trotzdem muss man aufgrund der winzigen Linsen noch immer qualitative Einschränkungen gegenüber hochwertigen Digitalkameras hinnehmen.

Nichtsdestotrotz, die „klassische“ Digitalkamera wird wohl nahezu aussterben und längerfristig nur noch von Profis und ambitionierten Hobbyfotografen benutzt werden, die Wert auf wechselbare Objektive legen und bereit sind, für das Extra an Qualität eine teils mehrere Kilogramm schwere Ausrüstung durch die Welt zu tragen oder höhere Summen in High-End-Kompaktkameras zu investieren. Allen anderen reichen die Handy-Schnappschüsse, schließlich werden Bilder heutzutage meist auch nicht mehr perfekt für die Ewigkeit komponiert, sondern eher in (Über-)Massen produziert, um das Tagesgeschehen für soziale Medien zu digitalisieren.

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Duckling IT-Solutions
(Sacha Burlon)
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