Das große Problem der Kanaren: Die Kinderarmut

Die Unicef klagt gegen die Situation der Kinder auf den Kanarischen Inseln. Foto: Unicef

Die Unicef klagt gegen die Situation der Kinder auf den Kanarischen Inseln. Foto: Unicef

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Anlässlich des 25. Jahrestags der Unterzeichnung der Konvention der Rechte von Kindern, hat die Unicef-Präsidentin der Kanaren, Rosa Gloria Suárez, einer regionalen Zeitung ein ausführliches Interview gegeben und kritische Worte für die Situation der Kinder auf den Inseln gefunden. In Spanien bestehe für eines von drei Kindern das Risiko, unter die Armutsgrenze zu fallen und soziale Ausgrenzung zu erleben. „Das ist eines Staates nicht würdig, der sich zu den fortschrittlichsten Ländern Europas zählt“, beklagte sie. Auf den Kanarischen Inseln sei die Kinderarmut sogar noch höher. Hier seien zwei von fünf Kindern in dieser Situation, eine Realität, die sich durch die Pandemie noch wesentlich verschlimmert habe.

„Wir von Unicef sind der Meinung, dass das große Problem der Kanaren die Kinderarmut ist, gegen die wir ankämpfen, denn die Kinder sind diesem Zustand gegenüber sehr sensibel“. Problematisch sei die Situation der jugendlichen Migranten, aber auch die Lage in Sachen Digitalisierung. Während der Pandemie habe sich das große Gefälle gezeigt, das auf diesem Gebiet bei den Familien herrscht. Zahlreiche Kinder konnten nicht am virtuellen Unterricht teilnehmen, weil in ihren Familien keine entsprechenden Geräte vorhanden sind, in ihrer Wohnung keine funktionierenden Verbindungen existieren oder in ihrem Wohngebiet kein ausreichender Empfang möglich ist.

2014 sei der Kanarische Pakt über die Kindheit unterzeichnet worden, in dem unter anderem die Bildung einer Kommission beschlossen wurde, welche die Situation der Kinder in der Region studieren sollte. Im Juli vergangenen Jahres wurde der Bericht endlich fertiggestellt und kurz vor Jahresende dem kanarischen Parlament vorgelegt. Darin werden sämtliche Probleme der Kinder auf dem Archipel aufgezeigt. „Auch die Frühbehandlung behindert geborener Kinder und andere dringende Probleme haben in diesem Bericht ihren Niederschlag gefunden. Wir erwarten, dass diese Information im kanarischen Parlament die nötige Aufmerksamkeit findet und die Mittel zur Verfügung gestellt werden, die dringend notwendig sind, um die zahlreichen Probleme zu lösen. Die größten Schwierigkeiten haben wir jedoch mit der öffentlichen Verwaltung, die zwar die Dringlichkeit einsieht, aber nicht die notwendigen Mittel freigibt, weil sie dazu möglicherweise nicht in der Lage ist“.

Auf die Frage nach der zunehmenden Gewalt gegen Kinder erklärte Rosa Gloria Suárez, in ihrer Tätigkeit als Kinderärztin kämen derartige Fälle zwar nicht häufig, aber doch immer wieder vor. Sie seien für die spanische Gesellschaft lange Zeit eine unbekannte Realität gewesen. Das Gesetz zum Schutz der Kinder gegen Gewalt, sei wichtig und Unicef betrachte es als sehr wertvoll für den Schutz der Kindheit. Ganz besonders bei sexuellem Missbrauch, aber auch bei Gewalt unter Gleichaltrigen oder, wie heutzutage immer häufiger, online. „Dieses Gesetz muss auf jedem Niveau angewendet werden, denn es wird unsere Jungen und Mädchen vor jeder Art von Gewalt schützen“, erklärte sie in diesem Zusammenhang.

Die Unicef-Präsidentin ist eine Vorkämpferin für die Verbesserung der Schulspeisung. Dafür wurde ein Programm für gesunde Ernährung und sportliche Aktivitäten an den Schulen ausgearbeitet, welches dem kanarischen Gesundheitsministerium zugestellt worden ist. „Es war eine interessante Arbeit und wir haben eine Menge Dinge gemacht. Dass einige nicht weitergeführt wurden, das ist eine echte Tragödie“, klagte sie. Unicef dränge darauf, dass die Schulspeisung verbessert und die Familien darin unterwiesen werden, die Kinder gesund zu ernähren.

Auch die mangelhafte Aufnahme und Versorgung minderjähriger Migranten wird heftig von Unicef kritisiert. Die Organisation betrachtet diese als Aufgabe des Staates, denn die kanarische Region sei damit völlig überfordert. Man müsse dringend daran arbeiten, dass diese jungen Menschen auch die Schule besuchen, das sei die Grundlage für ihre Integration und ihren Schutz, forderte die Suárez.

Unsere Freunde und Unterstützer Stefan Schmidt, H. u. G. Busch, Günter Steinbeiss, Nora und Norbert, Waltraud Weber, Christina Heidbrook und ein netter Mensch aus El Toscal haben wieder Beträge auf unser Spendenkonto überwiesen, vielen herzlichen Dank dafür.

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Kirchengemeinde N.ª S.ª de la Peña de Francia, Puerto (06/21, 07/21, 08/21) € 3.000
Hilfsstelle Sta. Luisa, La Laguna (10/19, 08/21) € 2.000
Kinderabt. Clínica Candelaria (09/19) € 550
Servicio Social Adeje (12/09) € 2.500
Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12, 05/19) € 16.000
„Candelaria Solidaria“ (02/10) € 1.000
Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, S/C de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 , 03/14, 04/14, 12/14, 03/15, 07/15, 01/16, 2/17, 12/17, 01/19, 02/19, 12/19, 01/20, 03/20, 08/20, 11/20, 12/20, 04/21, 06/21, 08/21, 12/21) € 48.598
Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) € 3.000
Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) € 4.500
Caritas Teneriffa (03/11, 9/15) € 3.500
Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13, 2/14, 03/14, 01/20, 02/20, 05/20, 09/20, 08/21) € 17.900
Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000
Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paúl“, La Laguna (05/12, 12/12, 2/14, 6/15, 12/15, 2/16, 9/17, 12/17, 6/18, 3/19, 6/19, 03/20, 08/20, 12/20, 04/21, 08/21) € 31.000
4 Hilfsstellen der Caritas, in und um Puerto: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Fran­cia“ (01/12, 09/12, 12/12, 3/13, 06/13, 12/13, 3/14, 06/14, 6/15, 01/ 16, 07/16, 08/16, 11/16, 4/17, 6/17, 12/17, 3/18, 6/18, 8/ 18, 12/18, 3/19, 4/19, 7/19, 10/19, 12/19, 3/20, 05/20, 08/20, 11/20, 01/21, 04/21, 07/21, 12/21, 01/22) €42.750
Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13, 03/14, 04/14, 09/16, 6/17, 10/20) € 5.272,83
Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13, 10/14, 2/15) € 3.300
Caritas La Concepción, Los Realejos (10/14, 12/14, 11/15, 3/16, 7/16, 11/16, 12/16, 1/17, 3/17, 4/17, 4/17, 6/17, 10/17, 12/17, 01/19, 05/19, 11/19, 12/19, 01/ 20, 04/20, 05/20, 09/20, 12/20, 04/21, 06/21, 07/21, 08/21, 12/21, 01/22) € 35.550
Caritas Gemeinde San Juan Bautista, La Orotava (12/14) zus. € 3.775
Tagesstätte f. behinderte Kinder, CREVO, La Orotava (07/15, 01/16, 2/16, 12/16, 12/17, 1/18, 2/18, 12/18, 12/18, 01/19, 02/19, 11/19, 01/20, 04/21, 01/22) € 17.840
Hospital La Inmaculada, Puerto de la Cruz (12/15) Euro 2.000
Refugio Majorero, Fuertev. (02/16) € 250
Sozialer Speisesaal „Buena Estrella“, El Fraile, Arona (07/18) € 2.000
Baby-Bank, Puerto de la Cruz (02/19) € 500

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