Wochenblatt-Leser helfen

Ein Obdachloser schläft auf einer Bank in Puerto de la Cruz. Foto: WB

Ein Obdachloser schläft auf einer Bank in Puerto de la Cruz. Foto: WB

Solidarische Bürger

Mit Sicherheit würden es die vielen Menschen, die hier auf den Inseln in Armut leben, noch wesentlich schwerer haben, mit den Problemen fertigzuwerden, die durch die Pandemie noch größer geworden sind, wenn sie nicht auf die Solidarität ihrer Mitbürger zählen könnten. Immer wieder kann man in der Inselpresse darüber lesen, was sich der viel zitierte Mann auf der Straße einfallen lässt, um Not leidenden Personen zu helfen.
Da ist die Geschichte des Friseurs aus Telde auf Gran
Canaria, die kürzlich in einer dortigen Zeitung zu lesen war. Bereits zu Beginn der Weihnachtszeit 2019, als damit zu rechnen war, dass Firmen verstärkt Personal einstellen würden, hatte er arbeitslosen Personen, die zu einem Vor- stellungsgespräch geladen waren, kostenlos einen „seriösen“ Haarschnitt verpasst. Im Sommer vergangenen Jahres, als auch er seinen Salon zeitweise schließen musste, schnitt er allen Kindern, die gute Schulnoten erreicht hatten, gratis die Haare. Doch inzwischen ist er mit seiner Solidarität noch einen erheblichen Schritt weitergegangen. Seit einigen Wochen ist sein Friseursalon im Zentrum der Stadt nicht nur für gepflegtes Haar zuständig, sondern eine Sammelstelle für warme Decken und Mäntel, die er mit der Hilfe seiner Partnerin und seiner Mitarbeiter an die Obdachlosen in der Stadt verteilt, die auf der Straße schlafen müssen.
Er sei während eines Spaziergangs mit seiner Freundin auf diese Idee gekommen, hat er der Zeitung berichtet. Es sei sehr kalt gewesen, und sie hätten mehrere Menschen gesehen, die sich in Toreinfahrten und an Straßenecken zum Schlafen zusammenkauerten. Dieser Anblick habe ihm in der Seele wehgetan, erzählte er, und so habe er am nächsten Tag an einige von ihnen warme Decken und Kleidung verteilt, Dinge, welche er ungenutzt zu Hause hatte. Augenzeugen drehten ein Video, posteten es auf Instagram und nannten auch den Namen des Friseursalons. Die Reaktion der Menschen sei unglaublich gewesen, viele hätten ihm geschrieben, und er sei von allen Seiten beglückwünscht worden, berichtete er. Es sei ihm bewusst geworden, dass, wenn er mit seinen beschränkten Mitteln einigen armen Menschen helfen konnte, es mit Unterstützung Hilfe für viele Obdachlose geben könnte. Ebenfalls über die sozialen Medien bat er, ungenutzte Winterkleidung für die Menschen zu spenden, die auf der Straße leben müssen. Es war seine Idee, dass die Sachen von Mittwoch bis Freitag in seinem Salon abgegeben werden, damit er sie am Wochenende verteilen konnte. Doch die Reaktion war derart groß, dass er auch jetzt noch immer warme Decken und Wintermäntel erhält, aber auch Lebensmittelpakete, die an soziale Einrichtungen weitergegeben werden. „Ich bin total überwältigt von der Reaktion der Menschen, die meinen Salon mit ihren Spenden füllen, aber auch von den Obdachlosen, die mit Tränen in den Augen diese kleinen Geschenke entgegennehmen“, berichtet er.
Inzwischen musste er sogar seine Nachbarin bitten, Platz in ihrer Garage zur Verfügung zu stellen, um auch dort noch Spenden unterzubringen. Die Mühe, so sagt er, habe sich gelohnt, denn dank seiner Aktion und der seiner Helfer sei dieser Winter und die bittere Kälte für viele Obdachlose in der Stadt ein wenig erträglicher geworden. Gleichzeitig sprach er die Hoffnung aus, dass andere solidarische Personen von seiner Geschichte inspiriert werden, und ebenfalls Hilfsaktionen starten, um die Not ihrer Mitmenschen ein wenig zu lindern.
Auch unsere treuen Leser haben uns wieder mit Spenden bedacht, damit wir über unsere Aktion „aus Geben wächst Segen“ Hilfe leisten können. So hat uns Frau Marie-Luise Dierks, die wir unsere Spendenkönigin nennen, in der Redaktion besucht. Sie hat nicht nur ihre eigene beachtliche Spende vorbeigebracht, sondern auch die von Familie Hartlieb und Helmut Bongardt. Ein herzliches Dankeschön nicht nur an sie, sondern auch an die Bianca Vetter Foundation, an Tanja Gobler, das Ehepaar Nolden, Waltraud Weber und Monika Krüger-Schwarzkopf.

Spendenempfänger:

Hilfsstelle Sta. Luisa, La Laguna (10/19) € 1.000
Kinderabt. Clínica Candelaria (09/19) € 550
Servicio Social Adeje (12/09) € 2.500
Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12, 05/19) € 16.000
„Candelaria Solidaria“ (02/10) € 1.000
Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, S/C de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 , 03/14, 04/14, 12/14, 03/15, 07/15, 01/16, 2/17, 12/17, 01/19, 02/19, 12/19, 01/20, 03/20, 08/20, 11/20, 12/20) € 42.348
Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) € 3.000
Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) € 4.500
Caritas Teneriffa (03/11, 9/15) € 3.500
Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13, 2/14, 03/14, 01/20, 02/20, 05/20, 09/20) € 16.430
Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000
Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paúl“, La Laguna (05/12, 12/12, 2/14, 6/15, 12/15, 2/16, 9/17, 12/17, 6/18, 3/19, 6/19, 03/20, 08/20, 12/20) € 29.000
4 Hilfsstellen der Caritas, in und um Puerto: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Fran­cia“ (01/12, 09/12, 12/12, 3/13, 06/13, 12/13, 3/14, 06/14, 6/15, 01/ 16, 07/16, 08/16, 11/16, 4/17, 6/17, 12/17, 3/18, 6/18, 8/ 18, 12/18, 3/19, 4/19, 7/19, 10/19, 12/19, 3/20, 05/20, 08/20, 11/20, 01/21) €38.250
Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13, 03/14, 04/14, 09/16, 6/17, 10/20) € 5.272,83
Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13, 10/14, 2/15) € 3.300
Caritas La Concepción, Los Realejos (10/14, 12/14, 11/15, 3/16, 7/16, 11/16, 12/16, 1/17, 3/17, 4/17, 4/17, 6/17, 10/17, 12/17, 01/19, 05/19, 11/19, 12/19, 01/20, 04/20, 05/20, 09/20, 12/20) € 27.815
Caritas Gemeinde San Juan Bautista, La Orotava (mehrere Zahlungen 12/14) zus. € 3.775
Tagesstätte f. behinderte Kinder, CREVO, La Orotava (07/15, 01/16, 2/16, 12/16, 12/17, 1/18, 2/18, 12/18, 12/18, 01/19, 02/19, 11/19, 01/20) € 15.340
Hospital La Inmaculada, Puerto de la Cruz (12/15) Euro 2.000
Refugio Majorero, Fuertev. (02/16) € 250
Sozialer Speisesaal „Buena Estrella“, El Fraile, Arona (07/18) € 2.000
Baby-Bank, Puerto de la Cruz (02/19) € 500

Einladung zum Mitmachen
Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein
Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Banco de Sabadell einzuzahlen. Der Bankdirektor Don Jordi Pastoret Aguilar führt dieses Konto für uns kos­tenlos.
Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.

Spendenkonto
Bei der Banco Sabadell
In Spanien: 00810403340001185625
vom Ausland:
IBAN: ES1400810403340001185625
BIC: BSABESBBXX

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