Das Logbuch der Thor Heyerdahl im Internet


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HSHS-Schüler berichten im Internet über ihre Erlebnisse an Bord und während des Aufenthalts auf Teneriffa

Das erste Mal im dreißig Meter hohen Mast, Nachtwache bei Windstärke zehn oder das Beobachten von Walen und Delfinen und andere intensive Erlebnisse an Bord der Thor Heyerdahl kann man im Internet nachlesen. Auf der Projekt-Homepage findet sich neben allgemeinen Infos auch ein Tagebuch, das zu jedem Tag an Bord Notizen im Originalton der Schüler veröffentlicht.

Hier ein paar Auszüge aus dem Bordalltag:

Nachts im Ausguck

02.11.06 – Nachts im Ausguck. Das Mondlicht schimmert sanft auf den rauschenden Wellen. Vereinzelte Sternschnuppen zieren den tiefblauen Himmel. Eine große Gruppe Spinnerdelfine, die uns seit einiger Zeit begleitet und tagsüber spektakuläre Shows mit meterhohen Sprüngen und Saltos in Formation liefert (Die cleveren Tiere genießen es durchaus der Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit zu sein. Von lauten „Ahhs“ und „Ohhs“ kommentiert, versuchen sie sich gegenseitig zu überbieten) tummelt sich am Bug der Thor. Immer wieder gleiten sie elegant durch das Wasser, wobei sie glitzernde Streifen von leuchtendem Meeresplankton hinterlassen.

Britta Neumann

Endlich Land in Sicht

05.11.06 – Nach elf langen Tagen auf See, die ausschließlich geprägt waren von schlafen, essen und wachen zu ungewöhnlichen Zeiten, nährte sich doch so langsam in uns der Wunsch nach festem Boden unter den Füßen und größerem Bewegungsfreiraum als 50 Meter.

Doch als ich heute Nacht um 4 Uhr, ausnahmsweise mal beim ersten Weckversuch, erwachte, war die Erfüllung unseres Wunsches schon wieder ein paar Meilen näher gerückt.

Bei der Wachübergabe betrug der DTW (Distance to Waypoint) nur noch 56,5 Seemeilen (111,1km). Jedoch für uns immer noch viel zu weit entfernt, denn unsere müden Gespräche drehten sich schon lange nur noch um ein Thema: Teneriffa. […]

Als ich gegen 7.30 Uhr im Ausguck einen immer größer werdenden, dunklen Umriss erspähte, wollte ich es erst nicht glauben und fragte den zweiten Ausguck verlegen, ob er es auch sehe und was es sei?

Denn ich wollte nicht noch einmal den Fehler begehen meinem Wachführer eine Insel zu melden und mit einem schmunzelnden Blick und mühsam unterdrücktem Lachen die Antwort zu bekommen: „Antonia, schau mal durchs Fernglas, deine Insel sind zwei Schiffe!!!“ 🙂

Nachdem wir also im Einvernehmen geklärt hatten, dass wirklich die kanarische Insel Teneriffa vor uns lag, wurde unsere Vorfreude auf den bevorstehenden Landgang noch gesteigert.

Antonia Reimelt

Ein denkwürdiger Tag auf Teneriffa

06.11.06 – „Guten Morgen“….wumm und die Tür geht wieder zu…du meine Güte, der Weckdienst ist aber heute gestresst. Schon wieder nicht ausschlafen, naja hat auch einen guten Grund, denn wir haben heute auch einen gut gepackten Tagesablauf, erst ins Museum, welches Thor Heyerdahl selbst mit aufgebaut hat, dann der Besuch einer deutschen Schule hier auf Teneriffa. […] Wir wurden sehr herzlich empfangen und uns wurden gleich Getränke und Snacks angeboten. Taktisch gesehen sehr von Vorteil, denn träge wie wir waren, mussten wir uns natürlich in den Sportarten Volleyball und Fußball mit ihnen messen.

Daniel Sachers

Ein bewegender Abschied

13.11.06 – Als ich heute Morgen aufwachte, wurde mir direkt bewusst, dass es heute „Hasta la vista Tenerife“ hieß. […] Zuerst hieß es „Wir laufen pünktlich um 10 Uhr aus“. Doch bei den ganzen noch zu erledigenden Arbeiten wurde schnell deutlich, dass wir uns verspäten würden. […]Wir sind inzwischen ein eingespieltes Team, das wie ich finde schon sehr gut harmoniert.[…] Wir haben schon beschlossen, einen neuen Rekord aufzustellen: Nämlich in 20 Tagen den Südatlantik zu überqueren. […] Dann gab Joachim den Befehl „Leinen los“ und wir fuhren aus dem Hafen von Santa Cruz. Natürlich nicht zu vergessen: unsere spektakuläre „Thor Heyerdahl Welle“ für Anke, Heike und Martin.

Ich finde es ein bisschen traurig, dass wir Teneriffa jetzt verlassen haben, da die Zeit dort sehr schön und angenehm war. Doch gleichzeitig holt uns der Alltag nun wieder ein, dazu kommt nun noch das anstrengende, schulische Programm, auf das ich mich eigentlich doch freue. […]

Mein heutiger Stundenplan bestand aus einer Stunde Spanisch mit Winnie, bei der wir schon unsere erste Unterhaltung führten und mir klar wurde, dass es viel zu lernen geben würde.

Steffen Bolte

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