Dem Meer gefährlich nah


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Straße in Puertos Ortsteil Punta Brava gibt nach

Näher am Meer als in Punta Brava in Puerto de la Cruz kann man kaum leben. Die Bewohner dieses kleinen Ortsteils sind es gewohnt, mit den Launen des Atlantiks zurechtzukommen. Doch nun traten in der dem Meer am nächsten gelegenen Straße des Ortes die Folgen der jahrezehntelangen Brandung an den Felsen zutage.

Ein Riss im Straßenbelag war die erste Warnung, woraufhin die Calle Tegueste für Fahrzeuge und Fußgänger gesperrt wurde. Nachdem sich der Riss täglich vergrößerte und die offensichtliche Gefahr bestand, dass ein Teil der Straße abbricht, wurden die Anwohner, deren Häuser an den betroffenen Straßenabschnitt angrenzen, aufgefordert, vorläufig auszuziehen. Bürgermeisterin Sandra Rodríguez verfügte die Räumung der Häuser bereits am 5. Mai und versicherte, dass die Gemeinde die Mietkosten für die Betroffenen übernehmen werde.

In den folgenden zwei Wochen wurden die Schäden an der Straße zusehends größer und Bürgermeisterin Rodríguez war fast täglich vor Ort, und überwachte die Arbeit von Ingenieuren und anderen Experten. Diese führten in ihren Berichten die Ursache für das Nachgeben der Straße auf die natürliche Verschiebung der Steilküste sowie die Entstehung von Hohlräumen in den Felsen durch die Brandung zurück. 

In der Nacht vom 12. auf den 13. Mai brach ein etwa 20 Meter langer und 1,5 Meter breiter Abschnitt der Calle Tegueste schließlich ab und stürzte ins Meer. Zum Glück kamen keine Personen zu Schaden. Sandra Rodríguez wurde von den Anwohnern per Handy informiert und kam noch in der Nacht nach Punta Brava, um sich ein Bild von dem Schaden zu machen. Tags darauf erklärte sie, dass die Straße zur Sicherheit der Anwohner vorerst weiter gesperrt bleiben werde, und gemeinsam mit dem Küstenamt des spanischen Umweltministeriums, das für diesen unmittelbar am Meer gelegenen Bereich zuständig ist, entschieden werden müsse, wie weiter verfahren wird.

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