Demo für Verbesserung der Schulbildung


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Trotz des schlechten PISA-Ergebnisses hat sich noch nichts geändert

Das öffentliche Bildungswesen auf den Kanarischen Inseln steht in der Kritik. Dass etwas nicht stimmt, bewies die letzte PISA-Studie, die im Dezember 2010 veröffentlicht wurde und bei der die Kanarischen Inseln verheerende Noten und das schlechteste Ergebnis in ganz Spanien bekamen.

Seither werden immer mehr Stimmen laut, die eine Verbesserung der Bildungsqualität forden; Lehrer und Schülereltern bemängeln vor allem die Etatkürzungen an öffentlichen Schulen. Als eines der Hauptprobleme wird der Mangel an Vertretungskräften bzw. deren Nichteinstellung angeführt.

Dem kanarischen Bildungsressort werden zu geringe Investitionen, Sparmaßnahmen an falscher Stelle und mangelnde Gesprächsbereitschaft angekreidet.

Am 12. Mai gingen in Teneriffas Hauptstadt mehrere Hundert Menschen auf die Straße, um gegen das Bildungssystem der Regionalregierung zu protestieren und eine Qualitätsverbesserung des öffentlichen Schulsystems zu fordern. Zu der Demonstration hatte die Vereinigung „Iniciativa por la Defensa de la Educación Pública Canaria“ aufgerufen, die anschließend die Zahl der Teilnehmer auf 5.000 bezifferte, während die Polizei von mehr als 1.500 Demonstranten sprach. Lehrer, Schülereltern, Kinder und Jugendliche beteiligten sich an dem friedlichen Marsch von der Plaza Weyler aus bis zur Plaza de España, wo ein Manifest mit dem Titel „Für unsere Zukunft: eine qualitativ bessere öffentliche Schulbildung“ verlesen wurde. Vertreter von etwa zwanzig öffentlichen Schulen Teneriffas beteiligten sich an dieser Kundgebung, die bereits die zweite im Laufe dieses Schuljahres war.

Die Verbesserung des Bildungssystems hatten sich im Wahlkampf um die regionale Präsidentschaft auch die drei großen Parteien auf die Fahne geschrieben. 

Beschwerde auf EU-Ebene

Die kanarische Vereinigung der Elternverbände hat gemeinsam mit der Vereinigung „Iniciativa por la Defensa de la Educación Pública Canaria“ beschlossen, eine Beschwerde über das regionale Bildungsressort der Kanaren bei der EU einzureichen. Hauptgrund für die Kritik ist die drastische Kürzung des Bildungsetats von 2010 auf 2011 und die schlechte bzw. fehlende Vertretung krankheitsbedingt ausgefallener Lehrkräfte, was die Vereinigungen für eine gravierende Verletzung der Schülerrechte halten.

Ferienbeginn ist am 22. Juni

Der 22. Juni wird für den Großteil der Schüler auf den Kanaren – Grundschule, ESO, erstes Bachillerato-Jahr und Berufsfachschule – der letzte Schultag sein und den Start in die großen Sommerferien markieren.

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