Der deutsche Reisemarkt unter der Lupe


© Gob Can

Kanarische Tourismusministerin traf sich in Deutschland mit Vertretern von TUI, Thomas Cook, REWE und Alltours

Die kanarische Tourismusministerin Rita Martín reiste Ende Februar nach Deutschland, um sich mit Vertretern der großen deutschen Reiseveranstalter zu treffen und die Lage und voraussichtliche Entwicklung des deutschen Reisemarktes zu analysieren.

Im Januar war Martín mit ähnlichen Absichten nach Großbritannien gereist. Nun sollte sondiert werden, welche Maßnahmen zur Förderung von Urlaubsreisen auf die Kanaren in Deutschland in Frage kommen. Vertreter der Tourismusämter der Cabildos und der spanischen Tourismusbüros waren zu diesen Treffen miteingeladen, um den deutschen Urlaubermarkt besser kennenzulernen und folglich gezieltere Strategien zur Tourismusförderung entwickeln zu können.

In Köln traf sich Rita Martín mit Vertretern von REWE, in Duisburg beriet sie sich mit Führungskräften von Alltours, in Frankfurt stand ein Treffen mit Thomas Cook, in Hannover mit TUI auf dem Programm.

Einer der ersten Schlüsse der Ministerin aus diesen Gesprächen war, „dass die deutsche Wirtschaft sich relativ besser entwickelt als in anderen europäischen Ländern und deshalb damit zu rechnen ist, dass der deutsche Reisemarkt die Folgen der Wirtschaftskrise weniger spüren wird.“ Dennoch sei es zum jetzigen Zeitpunkt noch schwierig, klare Prognosen für die Sommersaison zu stellen, erklärte Martín. Der Januar sei erfahrungsgemäß der Monat, in dem die Deutschen die meisten Sommerurlaubsreisen buchen, stellte sie fest. Doch in diesem Jahr habe sich ein beachtlicher Buchungsrückgang gezeigt, was einerseits daran liegen könne, dass die Kunden aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage die Buchung so lange wie möglich hinauszögern, andererseits aber auch bedeuten könnte, dass die Krise sich tatsächlich extrem negativ auf die Zahl der Auslandsreisen auswirkt. Möglich sei auch ein Zusammenwirken beider Faktoren – zögerliche Buchungen und Rückgang. Jedenfalls müsse auch damit gerechnet werden, dass mit einem Anstieg der Last-Minute-Buchungen auch die Konkurrenz anderer Urlaubsziele stärker wird.

Bei den Gesprächen mit Vertretern der deutschen Reiseveranstalter stellte Rita Martín fest, dass die Urlaubsanbieter sich verstärkt nach Preisnachlässen erkundigen und Unterstützung bei den Werbemaßnahmen sowie weitere Kaufanreize fordern, um ihre Kontingente zu halten. Daher sei für die Zukunft eine effektive Zusammenarbeit aller Beteiligten – Reiseveranstalter, Hoteliers, Tourismusförderung der Regierung, Cabildos und Wirtschaftsverantwortliche – notwendig, um das Vertrauen der Kunden zu stärken und den Reisemarkt anzukurbeln.

Im letzten Jahr kamen nach Angaben des kanarischen Tourismusressorts 2.501.070 deutsche Urlauber auf die Kanaren. Die großen deutschen Reiseveranstalter, allen voran die TUI, bringen etwa 70% aller deutschen Touristen auf die Inseln.

Die kanarische Regierung ist im Hinblick auf die Sommersaison 2009 stark darum bemüht, die Flugkapazitäten der deutschen Airlines bzw. Reiseveranstalter so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Angesichts der festgestellten Buchungsrückgänge haben TUI und Thomas Cook bereits Flugkürzungen bekanntgegeben.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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