Der Direktor der Caritas auf Teneriffa: „Wir sind Zeugen der zunehmenden Verarmung“


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Leonardo Ruiz del Castillo, Direktor der Caritas in der Provinz Teneriffa, ist erneut an die Öffentlichkeit getreten, um an die Solidarität der Menschen hier auf der Insel zu appellieren. Die Zahl der Menschen, die bei seiner Organisation um Hilfe nachsuchen, sei erneut stark gestiegen.

Im ersten Quartal dieses Jahres wandten sich zehn Prozent mehr Menschen an die Caritas und baten um Unterstützung als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

„Der Inselsüden“, so Ruiz del Castillo, „liegt gleich nach der Inselhauptstadt Santa Cruz auf dem zweiten Platz, was die Zahl der Hilfesuchenden betrifft. Mehr als 4.000 Personen mussten dort betreut werden. Das macht etwa 19 % der gesamten Hilfe aus, welche von der Caritas auf der Insel gelei­­s­tet wurde. Im Gebiet von San Isidro-Granadilla leben nach der Erfahrung des Direktors der Caritas ganz besonders viele Menschen in absoluter Armut, die nach der Schlie­ßung vieler Geschäfte und Dienstleistungsunternehmen in der Zone ihren Arbeitsplatz verloren haben. Ganz allgemein, so berichtet er, hat sich das Profil der Personen, die sich mit letzter Hoffnung an die Caritas wenden, grundlegend verändert. Immer mehr junge Menschen, dreißig Jahre und jünger, benötigen dringend Hilfe in Form von Lebensmitteln und Kleidung für sich und ihre Familien. Sie haben zuvor meist im Baugewerbe und in Dienstleistungsunternehmen gearbeitet, als es in den Urlaubszentren des Südens „boomte“ und die Hotel- und Appartementanlagen wie Pilze aus dem Boden schossen. Viele von ihnen verzichteten auf den Schulabschluss oder auf eine Berufsausbildung, um auf dem Bau das schnelle Geld zu verdienen. Heute haben diese meist jungen Familienväter keine Chance, eine neue Arbeit zu finden, und ihr Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung ist längst ausgelaufen. So mancher ist zu seinen Eltern zurückgekehrt und wird von der Familie durchgebracht. „Allein diese Tatsache und die eine oder andere kleine Schwarzarbeit haben soziale Aufstände verhindert“, sagte Ruiz del Castillo wörtlich. Angesichts des enormen täglichen Drucks, der auf dieser Bevölkerungsgruppe lastet, erscheine es ihm wie ein Wunder, dass es noch nicht so weit gekommen sei. Da es auch in der „economía sumergida“, in der Schattenwirtschaft, kaum noch Aufträge gibt, verlangt Ruiz del Castillo eine Arbeitspolitik, welche die kleinen Unternehmen unterstützt, denn dort werden 25 % aller Arbeitsplätze geschaffen.

Früher waren es auch im Süden meist sozial ausgegrenzte ältere Menschen, die auf der Straße lebten und von der Caritas betreut werden mussten, erklärte er die totale Veränderung der Situation.

„Mehr als 30% der Menschen hier auf der Insel leben an der Armutsgrenze, in Zonen wie Granadilla liegt die Zahl jedoch bereits bei über 33%. Doch auch in verschiedenen Nordgemeinden wie beispielsweise Icod de los Vinos ist die Armut stark gestiegen, denn viele Bewohner dieser Ortschaften hatten in den Touristenzentren des Südens einen Arbeitsplatz, der ihnen durch die Krise genommen wurde.

„Seit unserer Gründung vor mehr als 60 Jahren“, so der Präsident der Caritas von Teneriffa, „sind wir Zeugen der ständigen Verschlechterung der sozialen Situation und ihrer schrecklichen Konsequenzen geworden. Im Jahr 2011 haben sich die Folgen der Krise ständig verschärft, mit steigender Verarmung der Menschen und die damit Hand in Hand gehende soziale Ausgrenzung. Gerade im vergangenen Jahr wurden die sozialen Rechte derjenigen weiter beschnitten, die bislang noch mit den Basisleistungen rechnen konnten, wie das Recht auf Arbeit, die Gesundheitsdienste und das Recht auf eine Wohnung.“ Angesichts der kürzlich verhängten harten Sparmaßnahmen der Regierung wird wohl kaum mit öffentlichen Zuwendungen für bedürftige Menschen zu rechnen sein, und die Last der Hilfeleistungen wird mehr denn je auf den Schultern der privaten Hilfsorganisationen liegen.

Ein „sinnvolles“ Geschenk

Jetzt ist wieder die Zeit der Hausfeste. Es wird zu Geburtstagen, Jubiläen und anderen Festlichkeiten eingeladen und man weiß gar nicht mehr so recht, was man sich von seinen Gästen wünschen soll. Warum stellen Sie nicht eine Geschenkebox auf und wünschen sich eine Geldspende für die Aktion „Aus Geben wächst Segen“, das ist wirklich ein sinnvolles Geschenk. Einige unserer Leser haben so beachtliche Beträge für unser Spendenkonto zusammengebracht und waren stolz auf ihre großzügigen Gäste.

Was bisher mit den Spendengeldern geschah

Alle Spenden kommen voll den verschiedensten hier ansässigen Hilfsorganisationen zugute. Dafür bürgt die nunmehr in 30 Jahren bei seinen Lesern erworbene Reputation des Wochenblatts. Das Sonderkonto bei der Solbank wird gebührenfrei geführt. Kein Cent für Verwaltungsaufwand oder dergleichen wird von Ihren Spenden abgezweigt.

Bevor eine Hilfsorganisation vom Wochenblatt gefördert wird, unterhält man sich eingehend vor Ort mit den Verantwortlichen und macht sich ein Bild über deren Ziele, Arbeitsweise und Effektivität. Darüber wird in allen Wochenblatt-Ausgaben berichtet.

Spenden unserer Aktion  an Hilfsorganisationen:

„La Mesa“ Puerto de la Cruz (12/09) Euro 2.000

Servicio Social Adeje (12/09) Euro 2.500

„Hijas de la Caridad“ Santa Cruz (02/10) Euro 2.000

Fundación „Candelaria Solidaria“ (02/10) Euro 1.000

„La Mesa“ Puerto de la Cruz (02/10) für die Anschaffung

eines Lieferwagens Euro 4.000

„La Mesa“ Neueröffnung in San Isidro/Granadilla (03/10) Euro 1.300

Centro de Día Padre Laraña (04/10) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal Hijas de Caridad, Santa Cruz (05/10) Euro 2.500

Caritas Puerto de la Cruz (06/10) Euro 500

und (08/10) Euro 500

Sozialer Speisesaal San Pio X, Santa Cruz (09/10) Euro 2.500

Kinder-Tageszentrum Padre Laraña (11/10) Euro 2.500

„Hijas de la Caridad“ Santa Cruz (12/10) Euro 2.500

Kinder-Tageszentrum Padre Laraña – Weihnachtsbescherung (12/10) Euro 591,77

Caritas Puerto de la Cruz (01/11) Euro 1.000

Caritas Teneriffa – Lebensmittel-Lieferung (03/11) Euro 3.000

Kinder-Tageszentrum Padre Laraña (04/11) Euro 1.000

„Hijas de la Caridad“ Santa Cruz (07/11) Euro 2.000

Sozialer Speisesaal Casa de Acogida María Blanca, Puerto de la Cruz (8/11) Euro 900

Kinder-Tageszentrum Padre Laraña (09/11) Euro 1.500

Caritas Puerto de la Cruz (10/11) Euro 1.500

Kinder-Tageszentrum Padre Laraña – Weihnachtsbescherung (01/12) Euro 928,13

Sozialer Speisesaal Casa de Acogida María Blanca, Puerto de la Cruz (01/12) Euro 1.000

„Hijas de la Caridad“ Santa Cruz (01/12) Euro 1.000

Caritas „Virgen de los Dolores“ (01/12) Euro 1.000

Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000

Kinder-Tageszentrum Padre Laraña (04/12) Euro 1.500

Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paul“ La Laguna (05/12) Euro 1.500

Einladung an unsere Leser zum Mitmachen

Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Sol Bank einzuzahlen. Bankdirektor Don Emilio Bas Castells führt dieses Konto für uns kos­tenlos. Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.

Machen Sie mit…

Wenn auch Sie bei unserer Aktion „Aus Geben wächst Segen“ mitmachen wollen, überweisen Sie bitte Ihre Spende auf das unten genannte Konto. Alternativ nehmen wir auch gerne Ihren Scheck oder Bargeld in unserem Büro in Puerto de la Cruz entgegen.

Spendenkonto bei der Solbank: 0081 0403 34 0001185625

IBAN: ES14 0081 0403 34 0001185625

BIC: BSAB ESBB

Das Online-Spendenformular finden Sie hier:

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