Der „Dirty Harry“ von Mogán


Lokalpolizist wurde wegen Bedrohung mit Schusswaffe angezeigt

Im Touristenort Mogán wurde der Lokalpolizist Francisco Artiles Suárez festgenommen. Er war wegen Misshandlung und der Bedrohung mit einer Schusswaffe angezeigt worden.

Der Polizeibeamte, der in seiner Stadt „Harry el Sucio“ genannt wird, in Anspielung auf die „Dirty Harry“ Filme, in denen Clint Eastwood einen Polizisten spielt, der seine Mitmenschen so hart angeht, dass er ständig kurz vor der Suspendierung steht, ist in den letzten Jahren schon häufig mit dem Gesetz, das er schützen soll, in Konflikt geraten. Er selbst identifiziert sich angeblich gerne mit diesem Spitznamen. Das letzte Mal, als er deswegen 2013 in die Schlagzeilen geriet, war er wegen seiner Methoden schon dreimal verurteilt worden, und es liefen gerade vier Gerichtsverfahren, vier Anzeigen und 14 Disziplinarverfahren wegen Nötigung, Körperverletzung, Beleidigung und Belästigung gegen ihn.

Bisher ist er nie aus dem Verkehr gezogen worden, und ihm war nichts Schlimmeres widerfahren, als dass er zum Regeln des Straßenverkehrs eingeteilt wurde. Dies hielt „Dirty Harry“ jedoch nicht davon ab, mit Anwohnern, Touristen, Kollegen und Vorgesetzten in Konflikt zu geraten. Diesmal nun hat ihn der Richter Julio Luis Wood vom Amtsgericht 2 in San Bartolomé de Tirajana jedoch im Schnellverfahren zu zehn Monaten Gefängnis und Berufsverbot verurteilt. Der 53-jährige Artiles hat zugegeben, am 15. November die drei Afrikaner Moluod E.B., Dame S. und Allali D. vor der Diskothek Joker im Einkaufszentrum Puerto Rico mit einer Pistole bedroht zu haben. Das Urteil ist mit Zustimmung des Angeklagten schon rechtskräftig. „Dirty Harry“ muss trotzdem nicht ins Gefängnis, weil die verhängte Strafe unter zwei Jahren liegt und seine Vorstrafen schon lange genug zurückliegen, um aus dem Register gelöscht zu werden. Das zehnmonatige Verbot, seinen Beruf auszuüben und eine Waffe zu tragen, greift dennoch.

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