Der Pastor Garafiano gilt als kluger, freundlicher und wachsamer Hütehund
La Palma – Auf La Palma gibt es eine Hunderasse, die nur auf dieser Insel vorkommt. Der Pastor Garafiano war der Schäferhund der Ureinwohner La Palmas. Seine Treue und seine Qualitäten als Hütehund sind legendär. Einige Chronisten der spanischen Eroberung erwähnen diesen Gefährten der alten Canarios.
Der Militäringenieur Leonardo Torriani (1560 – 1628) schrieb, dass die palmerischen Ureinwohner „den Teufel in Gestalt eines Hundes verehrten, den sie Haguanran nannten“. Ein anderer Chronist, Abreu Galindo, berichtete: „Diesen Palmeros erschien der Teufel in der Form eines Hundes mit dickem Pelz, und sie nannten ihn Iruene.“ In Wirklichkeit war der Garafiano alles andere als ein Teufel, sondern ein hilfreicher, treuer und sehr kluger Gefährte der Hirten. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass er tatsächlich in der Mystik der Palmeros eine Rolle spielte, denn bei archäologischen Ausgrabungen wurden Amulette und religiöse Gegenstände mit Abbildungen von Hunden gefunden.
Da der Garafiano nur auf einer Insel existierte, brachte der Wandel der Zeiten ernsthafte Bedrohungen für den Fortbestand der Hunderasse mit sich. Eine Zeit lang wurden vermehrt Deutsche Schäferhunde eingesetzt und mit den einheimischen gekreuzt. Doch die Nachkommen dieser Kreuzungen waren aggressiver als die sanftmütigen Garafianos und gingen auch grober mit dem Vieh um. Aus dieser Erfahrung erwuchs das Bemühen, die Reinheit der Rasse wiederherzustellen.
Zu diesem Zweck wurde die Arbeitsgruppe für die Wiederherstellung des „Pastor Garafiano“ gegründet, die sich, unterstützt von der Inselregierung La Palmas, für die Erhaltung der Rasse einsetzte. Daraus ist der heutige Spanische Verband des Schäferhundes Garafiano (Asociación Española del Perro Pastor Garafiano) hervorgegangen.
Alejandro Suárez Bonnet vom Londoner Royal Veterinary College und der Universität Las Palmas de Gran Canaria beschreibt den Garafiano als „gelehrig, freundlich gegenüber Bekannten und misstrauisch gegenüber Fremden“. Die Palmeros, so Bonnet, seien stolz auf die Lernfähigkeit ihrer Tiere, die ihre Aufgaben mit großer Leichtigkeit erlernen, mit unvergleichlicher Sicherheit und Partnerschaftlichkeit ausführen.
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