Der Jakobsweg für Motorradfahrer


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Neues vom Buchmarkt

Ein neu erschienener Motorradführer beschreibt eine Reise auf den Spuren der Jakobspilger auf dem Camino de la Costa entlang der spanischen Atlantikküste. Von Irún im Norden Spaniens über Santiago de Compostela zum Kap Finisterre, dem historischen Ende der Welt.

Wenn man an den Jakobsweg denkt, dann fällt einem dazu zunächst vieles ein. Hape Kerkeling, der mit seinem Bestseller „Ich bin dann mal weg“ für einen neuen Pilgerboom in Deutschland sorgte, aber auch die eher stillen Beschreibungen von Shirley MacLaine oder Paolo Coelho. In den Regalen der Buchhandlungen finden sich mittlerweile unzählige Pilgerführer, Bildbände, Ratgeber und andere Literatur über die europäischen Jakobswege.  Das Pilgern ist zu einem Volkssport geworden und egal ob spirituell oder nur sportlich motiviert, suchen jedes Jahr Tausende  eine neue Herausforderung und vielleicht auch neue Erkenntnisse auf der langen Wanderung in die Jakobsstadt. Abgesehen von der eher seltenen Form der Pilger auf einem Pferd oder Esel, sind es Fußpilger (Peregrinos) und Radpilger (Bicigrinos), die als Jakobspilger anerkannt werden und in Santiago de Compostela die ersehnte Pilgerurkunde in lateinischer Schrift erhalten. Diese Urkunde verspricht den vollständigen Sündenerlass und es scheint die Anstrengung wert zu sein, eine lange Strecke nur mit Muskelkraft zu bewältigen.

Eine neue, zeitgemäße Form ist der Motorradpilger, der „Motogrino“. Für viele ist es eine bestechende Idee die alten Pilgerwege mit dem Motorrad zu befahren und so zumindest die Pilgeratmosphäre und die landschaftlichen Schönheiten mitzuerleben. Doch Motorradpilger werden in Santiago de Compostela nicht als offizielle Pilger anerkannt und erhalten somit keine Pilgerurkunde. Die Regel ist, dass zumindest die letzten 100 km zu Fuß oder die letzten 200 km mit dem Fahrrad oder Vierbeiner zurückgelegt werden müssen. Die Stationen müssen anhand einer Credencial (Pilgerausweis) mit Stempeln dokumentiert werden. „Motogrinos“ müssen also auch Muskelkraft einsetzen, um anerkannte Jakobspilger zu werden.

Eine interessante Neuerscheinung auf dem Buchmarkt widmet sich nun diesem Thema. „Der Jakobsweg für Motorradfahrer | In acht Tagen bis ans Ende der Welt“ ist ein neuer Motorradführer, der seine Leser entlang der klassischen Pilgerrouten des Camino de la Costa nach Santiago de Compostela und dann über den Camino á Fisterra zum ehemaligen „Ende der Welt“, dem Kap Finisterre führt. Die Routen führen nur über legal befahrbare Streckenabschnitte, sodass keine Fußpilger gestört werden.

Das Buch bietet viele Informationen über die Jakobswege, das Pilgern, Hotels, Pilgerherbergen und die Erlangung der Pilgerurkunde für die Biker. Dazu müssen vier Tagesetappen zu Fuß bestritten werden. In dieser Zeit kann das Motorrad sicher geparkt werden und auch für die Gepäckaufbewahrung ist gesorgt.

Es ist aber auch ein Motorradführer über die Entschleunigung beim Fahren, die Schärfung der Sinne für Kunst,  Kultur und Natur und über die Lebensart des Gastgeberlandes Spanien.

Der Jakobsweg für Motorradfahrer

Hützen & Partner Verlag

Sankt Gallen, Schweiz, € 29,90

ISBN: 978-3-9523633-1-7

Erhältlich im Fachhandel

oder im Verlagsshop unter www.peronegro.com

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