Der Kanarische Archipel isoliert sich selbst

Apokalyptische Szenen auf der ganzen Insel – verwaiste Strände statt Urlaubsstimmung.

Kanarische Inseln – Sebastián Franquis, Kanarenrat für das Bauwesen, Verkehr und Wohnungsbau hat der spanischen Regierung die komplette Abschottung des Archipels vorgeschlagen. Die derzeit 115 Flugverbindungen, die täglich das spanische Festland und die Inseln verbinden, sollen auf 17 Flüge reduziert werden. Diese Maßnahme gilt ab Mitternacht. Zudem soll streng kontrolliert werden, wer auf den Kanaren einreist und der Passagier muss eine stichhaltige Begründung dafür vorweisen. Eine Rückkehr nach Hause, familiäre, humanitäte, arbeitstechnische oder sonstige dringend notwendige Gründe.

Alle Passagiere müssen eine Fieberkontrolle passieren. Die Flüge nach Europa werden vorübergehend eingestellt. Ausfliegen kann jeder. Urlauber und ausländische Residente erhalten die Möglichkeit, die Insel zu verlassen. Per Luft- und Seeweg sollen vorrangig Waren die Inseln erreichen. Das Anlegen von Kreuzfahrtschiffen sowie das Zirkulieren von Privat- und Freizeityachten ist verboten. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Personen einreisen, die das Virus auf die Insel bringen. Der Tourismus soll komplett heruntergefahren werden. Eine Maßnahme, die es in den letzten acht Jahrzehnten noch nie gegeben hat. Der Hauptwirtschaftsmotor der Insel wird stillgelegt. Diese Maßnahme wird voraussichtlich mindestens einen Monat andauern und die Ökonomie des Archipels schwer treffen. Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres hat der spanischen Zentralregierung ein umfangreiches Hilfspaket vorgelegt, das die wirtschaftlichen Folgen der Krise für die Unternehmen abschwächen soll.

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