Der neue Stolz der Kirchengemeinde Las Chumberas


Architekt Fernando Menis entwarf auf Wunsch des Bistums eine schlichte und schmucklose Kirche. Foto: Menis Arquitectos

Vierzehn Jahre nach Baubeginn wird die von Architekt Fernando Menis entworfene Kirche am 11. Mai vom Bischof geweiht

Teneriffa – Die Kirche des Heiligen Erlösers – Templo del Santísimo Redentor – in Las Chumberas wird am 11. Mai um 17.30 Uhr im Rahmen einer feierlichen Zeremonie von Bischof Bernardo Álvarez geweiht. Dies teilte das Bistum auf seiner Website Nivariense Digital mit. Musikalisch gestaltet wird die Feier durch den Choral der Casa de Venezuela en Canarias.

Der Pfarrer der Gemeinde, Eduardo Rodríguez, spricht von einem großen Tag für seine Kirchengemeinde und bedankte sich bei all den Gläubigen, die geduldig auf die Fertigstellung und Weihe gewartet und in dieser Zeit ihren Glauben in bescheidenen Räumlichkeiten gefeiert haben.

Der erste Gottesdienst nach der Weihe wird am 12. Mai um 11.00 Uhr stattfinden.

Besonderes Bauwerk

Die Kirche wurde von Teneriffas Stararchitekten Fernando Menis und seinem Team entworfen und entspricht sehr wenig dem klassischen Bild eines Gotteshauses. Vier Betonblöcke bilden die Kirche des Heiligen Erlösers, die nach dem Wunsch des Auftraggebers, des Bistums von Teneriffa, karg und schmucklos sein sollte. Einen Kirchturm sucht man vergeblich.

Bei dem Entwurf der Kirche legte Fernando Menis großen Wert darauf, dass dieser Ort zum Nachdenken, zur inneren Einkehr einlädt. Die Stahlbetonwände bilden in ihrer Nüchternheit einen Ort der Stille. Das Baumaterial Beton dient der Optimierung der Energieeffizienz und wurde auch wegen der Akustik ausgewählt.

Besonders beeindruckend ist das Lichtspiel im Inneren des Gotteshauses. Am Morgen fällt das Licht durch das Kreuz hinter dem Altar ein und beleuchtet so zu Tagesbeginn den Taufstein. Gegen Mittag fallen die Sonnenstrahlen dann auf den Altar und wandern weiter zum Beichtstuhl. Auch die übrigen Fensterelemente sind so ausgerichtet, dass dieser Beleuchtungseffekt die Sakramente der Ehe, der Krankensalbung und der Priesterweihe hervorhebt.

Das Kreuz hinter dem Altar wird aus dem einfallenden Licht gebildet.

Seit 2013 ist dieses besondere architektonische Werk in seinen Originalentwürfen und als Modell übrigens Teil der permanenten Architekturausstellung des Museum of Modern Art (MoMA) in New York.

Plaza noch nicht fertig

Der Platz, der die Kirche umgibt, ist noch nicht fertiggestellt. Das Projekt für die Neugestaltung der Plaza vor dem Bürgerzentrum, die an die Kirche grenzt, und des Bereichs, der die Kirche umschließt, wurde ebenfalls vom Team des Architekturbüros Menis Arquitectos entworfen. Es soll durch klare Linien und eine neutrale Gestaltung den Betrachter nicht von dem Gebäude der Kirche ablenken. Die öffentliche Ausschreibung erfolgte im Dezember 2018. Nun soll der Beginn der Bauarbeiten unmittelbar bevorstehen.

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