„Der Plan gegen Armut auf den Kanaren ist unzureichend“


© EFE

Caritas-Direktor Leonardo Ruiz del Castillo:

Der Direktor der Caritas in der Provinz Santa Cruz de Tenerife, Leonardo Ruiz del Casti­llo, hat vor einigen Tagen kritisiert, dass die Strategie gegen die Armut, welche die Regierung auf den Kanaren ins Leben gerufen hat, völlig unzureichend ist. Er räumte zwar ein, dass die Mittel in gewissen Notsituationen hilfreich sind, doch könne damit nicht erreicht werden, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung abzudecken.

Im Rahmen einer Anhörung vor der Kommission für Soziale Belange des kanarischen Parlaments, um die Studie „FOESSA“ über Ausgrenzung und soziale Entwicklung vorzustellen, wies der Caritas-Direktor darauf hin, dass dank der eigenen Möglichkeiten seiner Organisation sowie der Unterstützung anderer Einrichtungen, die Zahl der betreuten Personen gesteigert werden konnte. Allerdings zeigte er auch auf, dass das Personal sowie die freiwilligen Helfer noch immer dieselben sind, das heißt, dass sich ihre Zahl nicht wesentlich verändert bzw. gesteigert habe.

Er vertrat die Meinung, dass eine Änderung der Situation erst zu erwarten sei, wenn die Verbesserung der Wirtschaft endlich bis an die Basis gelange, damit die kleinen und  mittleren Unternehmen stabile Arbeitsplätze schaffen und die Familien wieder konsumieren können. „Wir werden sehr viel arbeiten müssen um die Situation zu normalisieren. Wir können nicht wieder zu der vergangenen Lebensweise zurückkehren: Konsumieren, wegwerfen und wieder konsumieren.“

Ruiz del Castillo forderte die Abgeordneten auf, zusammen zu stehen und die Autonome Region zu „konstruieren“. Sich darum zu bemühen, dass die Bürger dieser Inseln nicht weiter das Gefühl haben, in einem Bunker zu leben. „Wenn Sie dieses Parlament verlassen, dann steigen Sie in Ihr Auto, aber sie reden nicht mit den Menschen“, hielt er den Abgeordneten vor. „Ich weiß, dass Sie das nicht so empfinden. Ich würde mich jedoch freuen, wenn Sie Zeichen von dem geben würden, was Sie hier im Parlament tun.“

Cristina Londoño ist die Person, die für die Klagen der Caritas zuständig ist und die ebenfalls bei der Vorstellung der Studie anwesend war. Sie wies darauf hin, dass ein Zusammenwirken von Politik, sozialen Einrichtungen und der Wirtschaft notwendig ist, wenn die Armut wirksam bekämpft werden soll. Mit dem bloßen technischen Design eines Plans sei es leider nicht getan.

Nach ihrer Meinung sind eine gemeinsame Diagnose, entsprechende Pläne und schließlich gemeinsame Entscheidungen notwendig, wenn die zunehmende soziale Ausgrenzung der Menschen verhindert werden soll. Sie wies darauf hin, dass die Caritas keinerlei Mittel aufgrund des kanarischen Gesetzes für körperlich oder geistig behinderte Personen erhält, obwohl diese von ihrer Organisation betreut würden.

Die Kinderarmut ist erschreckend hoch

Cristina Londoño zeigte auch auf, dass die Kinderarmut auf den Inseln erschreckend hoch sei und stellte den Parlamentariern folgende Frage: „Was dürfen wir nicht zulassen, dass es passiert?  – Dass das Recht auf ein menschenwürdiges Leben nicht das Privileg einiger weniger ist, sondern aller Menschen.“ Sie verlangt, dass sich die  Bemühungen darauf richten, allen Menschen die fundamentalen Rechte zu gewähren und dass die Debatten sich nicht immer um Geld drehen dürfen, sondern um die Situation der Menschen, die ganz besonders gefährdet sind.

Änderung in der Datenerfassung

Obwohl sich der Anstieg der Armutszahlen seit 2010 verlangsamt hat – zwischen 2010 und 2013 stiegen sie nur noch um 0,1 Prozent – sind die Verantwortlichen der Caritas davon überzeugt, dass diese Tatsache keinesfalls auf einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation beruht. Es handelt sich einzig und allein um einen statistischen Effekt, der durch die Verringerung der Einnahmen in großen Teilen der Bevölkerung entstanden ist, denn damit ist auch die Armutsgrenze abgesunken. Außerdem müsse der Tatsache Rechnung getragen werden, dass viele Immigranten, die hier arbeitslos wurden und in Armut lebten, in ihre Heimatländer zurückgekehrt sind und sich somit die Zahl der armen Menschen verringert hat.

Damit wir mit unserer Aktion „Aus Geben wächst Segen“ weiterhin bedürftige Familien unterstützen können, bitte wir Sie, lieber Leser, um Ihre Spenden. An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich bei den lieben Menschen, die uns jeden Monat mit ihrer Patenschaft helfen.

Was bisher mit den Spendengeldern geschah

Alle Spenden kommen voll den verschiedensten hier ansässigen Hilfsorganisationen zugute. Dafür bürgt die nunmehr in 30 Jahren bei seinen Lesern erworbene Reputation des Wochenblatts. Das Sonderkonto bei der Solbank wird gebührenfrei geführt. Kein Cent für Verwaltungsaufwand oder dergleichen wird von Ihren Spenden abgezweigt. 

Bevor eine Hilfsorganisation vom Wochenblatt gefördert wird, unterhält man sich eingehend vor Ort mit den Verantwortlichen und macht sich ein Bild über deren Ziele, Arbeitsweise und Effektivität. Darüber wird in allen Wochenblatt-Ausgaben berichtet. 

Spendenempfänger:

„La Mesa“, Puerto de la Cruz und San Isi­dro/­ Granadilla (12/09, 02/10, 03/10) Euro 7.300

Servicio Social Adeje (12/09) Euro 2.500

Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12) Euro 15.000

Fundación „Candelaria Solidaria“ (02/10) Euro 1.000

Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, Santa Cruz de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 Weihnachtsbescherung, 03/14, 04/14, 12/14) Euro 24.260,08

Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) Euro 4.500

Caritas Teneriffa (03/11) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13, 2/14, 03/14) Euro 10.930

Caritas „Virgen de los Dolores“, Puerto de la Cruz (01/12, 09/12, 06/13, 06/14) Euro 3.750

Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000

Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paúl“, La Laguna (05/12, 12/12, 2/14) Euro 6.000

Vier Hilfsstellen der Caritas, Puerto und Umgebung: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Francia“ (12/12, 3/13, 12/13, 3/14) zusammen Euro 8.000

Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13, 03/14, 04/14) Euro 2.483,83

Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13, 10/14, 2/15) Euro 3.300

Caritas La Concepción, Los Realejos (10/14, 12/14) Euro 1.250

Caritas Gemeinde San Juan Bautista, La Orotava (mehrere Zahlungen 12/14) zus. Euro 3.775 

Einladung zum Mitmachen

Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Sol Bank einzuzahlen. Bankdirektor Don Emilio Bas Castells führt dieses Konto für uns kos­tenlos. Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.

Unser Spendenkonto bei der Solbank

IBAN: ES1400810403340001185625 

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