Der Plastikwahn und keine Kehrtwende


Im Biosphärengebiet Anaga gefährden wilde Ziegen und Schafe die endemische Flora. Foto: Cabildo de Tenerife

Erfreulich zu lesen, dass der Loro Parque das Einwegplastik durch biologisch abbaubares Material ersetzt. In dem Bericht wird einmal mehr das globale Plastikmüll-Problem angesprochen, allerdings unterlief dabei ein Fehler. „Schätzungen zufolge“, steht da, „sollen jedes Jahr zwischen 8 und 13 Tonnen Plastik in die Weltmeere gekippt werden, was 800 Mal dem Gewicht des Eiffelturms entspricht.“ Ich habe nachgerechnet, das ergäbe bei angenommenen 13 Tonnen Plastikmüll gerade mal ein Gewicht von etwa 16 Kilo für den über 300 Meter hohen Eiffelturm.

Nun sind zwischen 8 und 13 Tonnen Plastik pro Jahr im Meer fraglos eine Sauerei, doch zur globalen Katastrophe wird es mit den richtigen Zahlen. Es sind 8 bis 13 Millionen Tonnen Plastikabfall, die nach einer Studie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen jährlich in den Ozeanen landen! Mir liegt ein Bericht der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2o10 vor, und damals waren es geschätzte 6,4 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr, mit denen die Menschheit die Meere vermüllte. Der Plastikwahn und kein Ende.

Dabei ist längst bekannt, was wir mit dem allgegenwärtigen Kunststoff anrichten. Wieso die schaurigen Bilder und alarmierenden Berichte von Zeugen, die in einen der Müllstrudel im Ozean geraten sind oder auf einsamen Inseln die Strände übersät mit Flaschen, Plastikdeckeln und Verpackungen vorfanden, nicht längst die erforderliche Kehrtwende gebracht hat – sprich: Plastikverbot, wo immer möglich – es bleibt mir ein Rätsel.

Atze Schmidt, Rütenbrock

 

Sehr geehrter Herr Schmidt,

vielen Dank für Ihren aufmerksamen Hinweis. Natürlich sollte es in dem Artikel „zwischen 8 und 13 Millionen Tonnen Plastik“ heißen. Wir bitten um Entschuldigung für diesen Fehler. 

Mit freundlichen Grüßen,

die Wochenblatt Redaktion

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