Ein Animationskurzfilm über das Orca-Weibchen Morgan zur Sensibilisierung für die Problematik der akustischen Verschmutzung der Ozeane
Teneriffa – Der Loro Parque in Puerto de la Cruz hat einen animierten Kurzfilm präsentiert, der die Geschichte des Orca-Weibchens Morgan erzählt. Der Film von Marcos Martín Muñoz, der von dem Animationsstudio Capcub produziert wurde, soll das junge Publikum für die Problematik der Lärmverschmutzung der Ozeane sensibilisieren.
Das für die Premiere des Films gewählte Datum war kein Zufall. Am 24. Juni vor elf Jahren strandete Morgan an der Küste der Niederlande. Das Tier war vollkommen geschwächt, unterernährt und am Ende seiner Kräfte. Im Delfinarium in Harderwijk wurde Morgan aufgepäppelt. Ihre Familie wurde nicht gefunden, und da Experten eine Freilassung für äußerst riskant hielten, kamen nur zwei Möglichkeiten infrage: eine Euthanasie oder die Integrierung in eine bestehende Orca-Gruppe in Menschenobhut.
So kam es, dass Morgan auf Teneriffa im Loro Parque ein neues Zuhause fand. Damals konnte noch niemand ahnen, dass der junge Killerwal durch seine Hörbehinderung im offenen Meer eine ungewisse Zukunft gehabt hätte. Zwei Jahre nach der Rettung von Morgan konnte durch eingehende Untersuchungen und Studien von Wissenschaftlern bewiesen werden, dass Morgan taub ist. Damit erklärte sich der Grund, weshalb der Wal nicht auf akustische Signale reagierte. Die Trainer des Loro Parque entwickelten aber ein Kommunikationssystem mit Lichtsignalen, auf das Morgan reagierte und mit Hilfe dessen ihre erfolgreiche Integration in die Orca-Familie des Loro Parque gelang.
Im Laufe der Zeit entwickelte Morgan eine enge soziale Bindung zu den anderen Schwertwalen der Gruppe. Im September 2018 bekam Morgan erstmals Nachwuchs. Ula ist das jüngste Mitglied der Schwertwalgruppe im Loro Parque.
Der Animationsfilm über den tapferen Schwertwal Morgan soll nun Schulen als Instrument zur Verfügung gestellt werden, um bei Kindern das Bewusstsein für die Gefahren der Lärmverschmutzung unter Wasser – nicht nur für Orcas, sondern auch für alle anderen marinen Lebewesen – zu schärfen.
„Die akustische Verschmutzung der Meere ist ein Problem, das Wissenschaftler beunruhigt und das bedauerlicherweise noch kaum in den weltweiten Meeresschutzprogrammen berücksichtigt wird“, erklärt Javier Almunia, wissenschaftlicher Direktor von Loro Parque Fundación.
Der 16 Minuten lange Film „Morgan – La orca valiente“ kann über die Facebook-Seite von Loro Parque unter „videos“ oder über blog.loroparque.com angesehen werden.