Der konservative Ex-Ministerpräsident José María Aznar hat erneut bewiesen, dass er in Sachen Irak-Krieg nicht bereit ist, einzulenken. Am fünften Jahrestag des Einzugs amerikanischer Truppen im Krisengebiet erklärte Aznar, die Lage in dem Land sei „sehr gut“.
Er gab jedoch zu, dass sie nicht als „idyllisch“ zu bezeichnen sei. Am Tag nach dieser Aussage, die er im Rahmen eines Interviews mit Radio 4 der BBC machte, starben 52 Menschen bei einem Selbstmord-Anschlag in Kerbala. Von derartigen Vorfällen unberührt erinnerte sich der Ex-Ministerpräsident in dem Interview stolz an das berühmt-berüchtigte Treffen mit US-Präsident George W. Busch und dem britischen Premier Blair am 16. März 2003 auf den Azoren. Innerhalb von nur einer Stunde besiegelten die Drei damals den Feldzug in den Irak. Aznar unterstützte den Krieg, obwohl ihm die überwältigende Mehrheit der Spanier unmissverständlich zu verstehen gab, dass sie dagegen war. Als kleines Dankeschön für diese Haltung machte ihn Bush zu einem reichen Mann. Seit er sich aus der Politik zurückgezogen hat, wurden ihm nämlich die lukrativsten Jobs von wichtigen amerikanischen Unternehmen und Universitäten angeboten. Aznar hat davon mit Handkuss Gebrauch gemacht. Zwischen 80.000 und 90.000 Zivilisten sind seit Beginn des Kriegs im Irak ums Leben gekommen.