Der „vergessene“ Abschnitt des Schnellstraßenringes


Auf dem Abschnitt zwischen Los Realejos und Icod de los Vinos bilden sich zu den Stoßzeiten häufig Staus. Foto: Moisés Pérez

Auf der TF-5 zwischen Los Realejos und Icod de los Vinos kommt es häufig zu schweren Unfällen und Verkehrsstaus. Seit 17 Jahren wird nicht mehr über den damals viel diskutierten Ausbau der verkehrsreichen Strecke gesprochen

Teneriffa – Mit neuen Bauwerken dürfen sich die Politiker bis zu den Regional-, Cabildo- und Kommunalwahlen am 26. Mai nicht mehr schmücken, doch der Wahlkampf läuft, und Projekte werden auf den Tisch gebracht, neue, aber auch alte. Dazu gehört der Ausbau des Schnellstraßenabschnittes zwischen Los Realejos und Icod de los Vinos, einer der gefährlichsten Straßen auf den Kanaren, wo es häufig zu Unfällen kommt, leider oft auch mit tödlichem Ausgang.

Manuel Domínguez, Bürgermeister von Los Realejos, lenkte Anfang März den Blick der Öffentlichkeit auf diesen Abschnitt, der trotz seiner Gefährlichkeit und des erheblichen Verkehrsaufkommens keine Beachtung finde, während der 340 Millionen Euro teure Bau des Abschnittes zwischen El Tanque und Santiago del Teide in Kürze in Auftrag gegeben werde (das Vergabeverfahren läuft bereits). Fidela Velázquez, Bürgermeisterin von San Juan de la Rambla, und ihr Amtskollege von La Guancha, Antonio Hernández, schlossen sich der Forderung nach einer Verbesserung dieses Abschnittes an, der eben auch ein Teil des Inselstraßenrings sei.

In den Jahren 2001 und 2002 spaltete ein Projekt zur Erweiterung des genannten Abschnittes die Gesellschaft. Das 180 Millionen Euro teure Vorhaben sah den Bau von mehreren Tunneln und Halbtunneln über eine Gesamtlänge von fast 3 Kilometern und mehreren Viadukten über 1,8 Kilometern vor. Wegen des Eingriffes in Natur und Landschaft wurden 15.000 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt, das aufgrund eines entsprechenden Gutachtens im Jahr 2002 offiziell verworfen wurde.

Nach 17 Jahren machte Manuel Domínguez diesen Abschnitt nun wieder zum Gesprächsthema. Es handele sich um die komplizierteste Teilstrecke des Inselstraßenringes, weshalb sich keiner ihrer mehr angenommen habe, warf Domínguez den Verantwortlichen vor. Dabei sei es seit Langem an der Zeit, die gefährliche und oftmals verstopfte, einzige Zufahrtsstraße zum Landkreis Isla Baja aufgrund ihrer Bedeutung für Wirtschaft und Bevölkerung auszubauen. Er wisse auch nicht, welches die beste Lösung sei, dies sei Aufgabe der Experten von Cabildo und Regionalverwaltung, doch dürfe das zukünftige Projekt nicht in die Landschaft eingreifen, so der Bürgermeister.

Gegenüber der Zeitung El Día nahm Agoney Piñero, Generaldirektor für Straßeninfrastrukturen der Kanarenregierung, Stellung zu dem Begehren der Bürgermeister. Piñero erklärte, die Ausarbeitung der Projekte für die Abschnitte zwischen Los Realejos und Icod de los Vinos würde „so bald wie möglich in Auftrag gegeben“. Die Regionalregierung habe diese Teilstrecke nicht vergessen, jedoch die zwischen El Tanque und Santiago del Teide vorgezogen, weil dafür bereits ein fertiges Projekt vorgelegen habe, das man nur aktualisieren musste. Man habe viel dafür getan, dieses Vorhaben endlich umzusetzen.

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