Die erste Trauerfeier für die Opfer von Covid-19

Die Königsfamilie vor der Kathedrale Foto: efe

Die Königsfamilie vor der Kathedrale Foto: efe

Das Königspaar präsidierte den Gottesdienst, zu dem die Spanische Bischofskonferenz geladen hatte

Madrid – In der Almudena-Kathedrale in Madrid fand eine Trauerfeier zu Ehren der Opfer der Corona-Pandemie statt, zu der die Spanische Bischofskonferenz geladen hatte. Sie wurde von Erzbischof Kardinal Carlos Osoro sowie von 12 Bischöfen und vier Kardinälen zelebriert. König Felipe, Königin Letizia sowie Leonor, die Prinzessin von Asturien, und die Infantin Sofía, alle in Trauerkleidung und mit dem vorgeschriebenen Mund-Nasenschutz, nahmen daran teil. Zahlreiche Autoritäten, etwa 70 Angehörige von Verstorbenen sowie Ärzte und Sanitätspersonal, die in der ersten Linie gegen die Pandemie gekämpft haben, Sicherheitskräfte, Feuerwehr sowie Vertreter von Wohltätigkeitsorganisationen waren ebenfalls anwesend.
Etwa 400 Personen nahmen an den Feierlichkeiten teil, obwohl die Kathedrale 900 Personen Platz bietet. Um den Sicherheitsabstand zu garantieren, mussten jedoch viele Sitzplätze frei bleiben.
In seiner Predigt erinnerte Kardinal Osoro daran, dass auch der Menschen gedacht werde, die an anderen Ursachen verstorben sind und nicht von ihren Angehörigen verabschiedet werden konnten.
In Vertretung der Regierung, die für den 16. Juli eine offizielle Staatstrauer mit spanienweiten Feierlichkeiten zum Gedenken der Opfer des Covid-19 angeordnet hat, war Vizepräsidentin Carmen Calvo anwesend, während die rechten politischen Gruppen wie Partido Popular und VOX mit zahlreichen prominenten Politikern vertreten waren. Dementsprechend hatte es auch in bestimmten Medien wegen ihrer Abwesenheit harsche Kritik an Präsident Sánchez und Vizepräsident Pablo Iglesias gegeben.
Kurz vor 20 Uhr traf die Königsfamilie ein, während die Glocken der Kathedrale läuteten. Sie wurde von mehr als 170 Medienvertretern erwartet, die für die Feierlichkeiten akkreditiert waren. Viele Menschen hatten sich rund um den Platz vor der Kathedrale eingefunden und empfingen die Königsfamilien mit Hochrufen.

Staatstrauerakt am 16. Juli
Spanien werde am 16. Juli mit einem großen Trauerakt in Madrid seiner mehr als 27.000 Todesopfer gedenken, hat Präsident Pedro Sánchez vor einigen Tagen mitgeteilt. Unter der Leitung von König Felipe VI. seien dazu EU-Ratschef Charles Michel, die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, EU-Parlamentspräsident David Sassoli, der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sowie der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO Tedros Adhanom Ghebreyesus eingeladen, hatte der Präsident vor dem Parlament angekündigt. Ob zu diesem Zeitpunkt schon feste Zusagen von den Geladenen vorlagen, war jedoch noch unklar.
An dem Staatsakt würden natürlich auch die regionalen Regierungschefs, die höchsten Vertreter des spanischen Parlaments und der öffentlichen Institutionen teilnehmen, fügte Sánchez hinzu. Es gehe ja auch um die Ehrung der Mitarbeiter des Gesundheitsbereichs und der Sicherheitskräfte, die monatelang gegen die Pandemie gekämpft hätten.

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